Full text: Einleitung in die Philosophie

58 $ 9. Die Phasen der dogmatischen Philosophie. 
denen Energieformen; keine erselben aber ist als solche etwas 
sychisches — keine ist Empüändung, Bewußtsein. Wie so 
es zugehen, daß aus einer dieser materiellen Änderungen an 
N C = - . 
einer centraler gelegenen Stelle des Nervensystems plötzlich 
etwas von allen physischen Vorgängen Verschiedenes, eine 
‚Wahrnehmung des erkennenden Subjects“ wird — daß aus 
den farb- und klanglosen Verschiebungen der Teilchen plötzlich 
en . 5 an . 
die Farben- und Tonempfindungen unseres Bewußtseins hervor 
‚En 2 == an nn a“ 
gehen? Wir vermögen uns einen Übergang dieser Art nicht 
vorzustellen: er steht uns als ein unlösbares Rätsel gegenüber 
2. Problem der Erkenntnis der Außenwelt 
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Entsprang die eben bezeichnete Frage der Bemühung, 
; nn — a | ES 
die psychischen Vorgänge unter dem Gesichtspunkt physi- 
scher Erklärung zu verstehen, so ergibt sich ein zweite 
Problem aus der entgegengesetzten Forderung, vom Standpunkt 
der psychischen Welt eine Erklärung unserer Erkenntnis 
des physischen Seins zu gewinnen. Eine Überlegung 
welche den vorher bezeichneten Weg rückwärts verfolgt, führt 
sogleich zur Formulierung dieses neuen Problems. 
Die Erscheinungen unserer sinnlichen Wahrnehmung, di 
er Einwirkung der physischen Welt auf unsere Sinnesorgan 
ntstammen, sind nicht durch die betreffenden Objecte allei 
bedingt, als deren Erscheinung wir sie erkennen, sondern vo 
‚subjeetiven“ Factoren abhängig. Erst durch die Mitwir 
ung unserer Sinnesorgane kommen ja unsere Wahr 
ehmungsbilder jener Objecte zu Stande: ohne Ohr kein Ton 
ohne Auge keine Farbe. Die Beschaffenheit dieser Wahrneh 
‚ungsbilder ist also nicht ausschließlich durch die wirkende 
hysischen Objecte bedingt, sondern mindestens auch von der Be- 
Bat : : N re 
schaffenheit unserer Sinnesorgane, vielleicht selbst von unserer 
sychischen Beschaffenheit, unserer „geistigen Organisation‘ 
abhängig. Die Erscheinungen, die wir in unserem naive 
enken als Krscheinungen der physischen Objecte zu be 
trachten pflegen, erweisen sich also aus subjeectiven un 
8 7 % N BO 
objectiven Factoren zusammengesetzt und können somit 
5 ‚a  - a = 7 er 
nicht als ein unverfälschtes Bild der objectiven Ding 
elten. . Wenn erst durch die Erregung unserer Sinnesorgan 
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