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Tradition; Verbindlichkeit aller ernsthaft gemeinten und angenommenen Zusagen;
Ausschluß römischer Eigenthümlichkeiten bei der väterlichen Gewalt, bei den
Testamentsformalitäten, im Erbrecht überhaupt.
Staatsrecht: Volksbildung, Jus naturae, pars 8 8 430 f.; societas
scientiarum ebenda 8 440 f.; über die Künste ebenda 8 453f. Eherecht:
Jus naturae, pars 3 sectio 1. cap. 2 8 857, 870, vergl. freilich auch 8 943f.
Strafrecht: R. Franck, Die Wolf'sche Strafrechts-Philosophie und ihr
Verhältniß zur kriminal-politischen Aufklärung im 18. Jahrhundert, Göttingen
1887 (bes. S. 40, 41); dazu Besprechung von H. Seuffert im Archiv für Gesch. d.
Philosophie, herausgegeben von Ludwig Stein, Bd. 3, Berlin 1890, S. 115f.
— Wesentlich nach Franck, Günther a. a. O. 2, 140 f.; weitere Literatur bei
Günther ebenda S. 129, Anm. 218. — Siehe bei Wolf selbst, Jus naturae,
pars 8 8 594 und 8 688.
Kirchenrecht: Jus naturae, pars 8 8 65, 456, 953, 955; Hinweis auf
die im Text hervorgehobene Wendung zu Gunsten des Papstes bereits in den
Horis subsecivis, 1731 S. 66. — Wegen der Beliebtheit der Wolf'schen Methode *
bei den Jesuiten vergl. Schrader, Gesch d Univ. Halle 1, 180.
Abschnitt über Herlettung des positiven aus dem natur—
lichen Recht: Jus naturaeé, pars 8 cap. 5 8966 f. — Der hergebrachten im
Kritik des Naturrechts gegenüber, nach welcher dieses für alle Staaten und Zeiten *
Ein absolut bestes Recht gesucht haben sollte, ist auf diese Wolf'schen Ausfüh—
rungen zu verweisen, wozu hinzuzunehmen das, was oben über die rationes *
politicas — deren Einfluß ja nach Wolf ein berechtigter ist — bemerkt wurde.
Die Regeln, welche Wolf für die Ableitung des positiven Rechts giebt, verlangen 7
eingehendste Berücksichtigung der politischen Verhältnisse des Staates, in welchem 2
dieses positive Recht herrschen soll: bis auf die Vertretung der römischen Tribus *
durch sieben Solennitäts-Zeugen. Daraus ergiebt sich von selbst, daß es nach
Wolf nicht Ein bestes, sondern blos ein für diesen Staat zu dieser Zeit bestes *
Recht giebt. Daher ist er gelegentlich selbst bereit, das Deutsche Recht, welches
er für die Gegenwart verwirft, als für das mittelalterliche Deutschland passend
anzuerkennen.
Völkerrecht: Vergl. von Ompteda ada O. 1, 320 . Mirier in
Holtzendorff Handbuch 1, 444f. *
—IT
Literatur über Augustin Leyser: Chr. Crusius,. Memoria Aug,
stini de Leyser. — Jenichen, Laudes und G. Fr. Baermann, Vita, in Leyser, m
Med. ad Pand. Bd. XIII. — Weidlich, Gesch. der jetzt lebenden Rechtsgelehrten 2
1, 526 f., mit genauem Schriftenverzeichniß. — Eisenhart in der A. D. B. 18, 519f.
Namen: Wird wohl auch geschrieben Leiser; sein altadeliges Herkommen wurde
ihm durch Diplom Kaiser Karl's VI. 1730 neu verbrieft und bestätigt. Vater: *
Wilhelm Leyser, Professor der Rechte zu Wittenberg, gest. 1689. m
Schilderung der Wittenberger Collegen: in der Vorrede von
1726 zu der Schrift de assentationibus IOtorum, s. Med. ad Pand. 13, 4.