Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

Zu Kapitel 10, S. 365. 233 
moderatus doctrinae pontificiaé circa usuras, Ingolstadt 17147 - 1751, vgl. 
Endemann, Studien in der romanisch-canonistischen Wirthschafts- und Rechts— 
lehre 2 (1883), 315. — Nicht in diesen Zusammenhang gehört Zech's Abneigung 
gegen die Folter (s. De jud. crim. tit. 7, 880), welche vielmehr offenbar persön— 
licher Milde entspringt und auf biblische Argumente gestützt wird. 
Eusebius Amort, geb. 15. November 1692 in der Bibermühle bei 
Tölz, lehrte seit 1717 zu Polling, als regulirter lateranensischer Chorherr, erst 
Philosophie, dann Theologie, als er von dem Kardinal Lercari als theologischer 
Rathgeber nach Rom gezogen wurde, wo er zahlreiche werthvolle Bekanntschaften 
anknüpfte, sein Wissen bereicherte, namentlich aber mit den kurialen Verhältnissen 
sich vertraut machte. Im Jahre 1735 nach Polling zurückgekehrt, lebte er dort 
bis zu seinem Tode, 5. Februar 1775, in ununterbrochener Thätigkeit, welche 
sowohl seinem Stift, dessen Dechant er zuletzt war, wie dem Bisthum Augsburg, 
dessen Bischof Joseph, Landgraf von Hessen-Darmstadt, 1740—1768, ihn fort— 
während als Vertrauensmann benutzte, wie namentlich der Wissenschaft zu Gute 
m— kam: freilich nicht unangefochten von allerhand Anklagen und Intriguen, aber 
e in seiner nächsten Umgebung stets verehrt als Musterbild von Verbindung 
munn wissenschaftlicher Arbeit und richtigen Ordenslebens, ausgezeichnet durch die 
Mitgliedschaft der Bairischen Akademie der Wissenschaften, überall bemüht, gegen 
ruih Aberglauben und Erbärmlichkeiten aller Art zum Guten zu wirken, ein wahr— 
luen haft frommer Mann, gleichzeitig Illuminat und getreuester Sohn seiner Kirche. 
Seine gedruckten Schriften beziehen sich, außer auf Kirchenrecht, einentheils 
auf naturhistorische Fragen (Planetensystem), in welchen er eine nicht unbeträcht— 
liche Gelehrsamkeit besessen haben soll; anderentheils vindiciren sie dem Thomas 
n Nlingen a Kempis die Autorschaft der Imitatio Ohristi, bekämpfen die sog. Visionen der 
un udch zu Nonne Maria d'Agreda und behandeln endlich gründlich eine Reihe theologischer 
herschiedenen Gegenstände, so namentlich die Historia polemica, dogmatica, critica de 
lb lesn origine, progressu, valore ac fructu indulgentiarum, Ven. 1738 mit Supplem., 
sulle, esh Augsburg 1739, sowie die Ethica Christiana, Augsburg 1758, nebst zahlreichen 
shließen i anderen. — Die nicht gedruckten Schriften und sein umfassender Briefwechsel 
der, ohshon wurden, soweit sie handschriftlich erhalten waren, in musterhafter Weise zu einem 
js eanoniei umfassenden Lebens- und Zeitbild verwerthet von J. Friedrich, Beiträge zur 
I Kirchengeschichte des 18. Jahrhunderts, aus dem handschr. Nachlasse des reg. 
150 in Chorherrn E. Amort zusammengestellt, München 1876, in den Abhandlungen 
sdieüß ete der Bairischen Akademie der Wissenschaften, historische Klasse, Bd. 13, Abth. 2, 
hei bent S. 1142. (Außerdem: Baader, Gelehrtes Baiern 1, 20; Meusel, Lex. 1, 87 
uts suh von Schulte, Gesch. S. 174 f.; Woker, in der A. D. B. 1, 408f.) 
hülhen E. Amort, Elementa jur. can. veteris ét moderni, weitere 
z gegeben Auflagen: Ferrara 1763 und Venedig 1767, s. Friedrich a. a. O. S.a 32 Mote 1 
en werden — Wegen der Einzelheiten s. z. B. Bd. 3 diss. 68 1 Nr. IV usgabe von 
igelussn 1763 S. 96), wo Amort die protestantischen Theorien einander entgegensetzt; 
dlle he ferner Bd. 3 diss. 2, gegen Ende (S. 61): „jurs divino evoluto“; endlich 
ebenda diss. 5 S. 9 (S. 88), bezüglich der gottgewollten Wirkung selbst der 
u Isidorischen Fälschungen; außerdem zu vergleichen Amort's kirchenrechtlicher 
hi Studienplan, mitgetheilt bei Friedrich a. a. O. S. 66, und Stellen aus Amort's
	        
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