Zu Kapitel 3, S.11 13. 47
u Chr. Thomasius in einer Sammlung von 63 Disses varii argumenti, Halle
1693) besitzen wir von Jacob Th., der darin den falschen Schwulst der Zeit
tadelt, die Macht, die Kraft, den Donner des Deutschen rühmt und Luthers
deutsche Schriften als Muster markigen deutschen Stils hinstellt. Die nahe
4 3 Geistesverwandtschaft zwischen Vater und Sohn liegt auf der Hand; doch mag
bh n wohl letzterer auch in die von ihm edirten väterlichen Schriften manches e proprüs
12 hineingesetzt haben, z. B. in die Diss. de vetusto ritu poenitentiae sollennis
(in der eben zitirten Sammlung) die Bemerkung bezüglich des Verschwindens
n der alten strengen Kirchenbuße für Gefallene: fortasse alicubi Nutricum
n un imperiosa natio intercessit· — ein Zug echt Thomasischer Schalkhaftigkeit, halb
ernst, halb frivol und satyrisch, der dem Alten nicht recht zuzutrauen ist. —
ih i Ueber Jacob Th. vgl. übrigens, außer den verschiedenen Geschichten der Philo—
he sophie, Guhrauer, Leibnitz 1, 27 und Gerhardt, Ausgabe der philosophischen
Gei Schriften von Leibnitz, darin Correspondenz mit Jacob Th., bis Januar 1672
enershe dauernd, 1, 1--39, nebst Vorbemerkung des Herausgebers; beide sind einig
n darin, in Jacob Th. den Begründer des wissenschaftlichen Studiums der Geschichte
u der Philosophie in Deutschland zu erblicken. — Ausführlich Rich. Sachse in der
8 A. D. B. 38, 107 f. — Weiteres aus des Vaters Th. Correspondenz bei Burkh.
2 Gottl. Struv, Collectanea Manuscriptorum, Jena 1713. — Gerber, Biographie
der Wiedergeborenen in Sachsen, Anhang zum 4. Theile, soll ihm „ein bio—
in graphisches Denkmal gesetzt“ haben.
n jun Studienjahre. In Leipzig hörte Christian Th. u. a. auch bei Schilter,
ernn vgl. sein Oratio in actu prom. doct. habita Halae 8. Juli 1707 de Corpore
ie Lidie et Anima Jurisprudentiae verae, in den „Orationes Academicaes S. 236f.
n e Dis — Die Diss. pro licentia handelt de jure circa frumentum, steht in den sog.
kine grüu Opera Omnia von Sam. Stryk, Bd. 10 Disp. 20, rührt aber nicht vom Präses
t wärt e S. Stryk, sondern von dem Respondenten Chr. Th. selbst her, der sie in Leipzig,
unter Benutzung der Bibliothek seines großen Gönners, des Bürgermeisters
Uung 1V Friedr. Falckner, anfertigte.
ilß eein Erste Vorlesungen zu Leipzig. Zwischen diesen und den Studien—
Khret en jahren liegt eine Reise nach Holland und eine Zeit von einigen Jahren, während
hrenwerthen deren Thomasius zu Leipzig der juristischen Praxis nicht ohne Erfolg (vergl.
beziehune juristische Händel 1, 1. Handel, und Aussichten zur Berufung in's Schöffen—
e wul collegium, bei Landsberg, Zur Biographie S. 2f.) oblag. Die Vorlesungen
nduiß riht beginnen um 1680.
I Colleg über Pufendorf in Buchform: luetitutionum juris,
it n prudentiae divinae libri tres, Leipzig 1687; 4. Auflage, Halle 1710, 6. eben⸗—
dort 1717
Vorrede vom September 1682: zu den Annotationes theoretico—
practicae in Jobannis Strauchii Dissertationes ad universum Jus Justinianeum
privatum, Leipzig 1683, Noten, welche eine tüchtige Kenntniß in Literatur und
Quellen des Römischen Rechts nach dem Maße damaliger Romanistik beweisen,
aber schon die Neigung verrathen, sich wesentlich nur um das Praktische zu
kümmern, unmittelbar unfruchtbare Untersuchungen (z. B. über die verschiedenen
Arten der „Jurisdictio Diss. 20 th. h) zurückzuweisen. Vergl. auch Stintzing—