Full text: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft (18. Band, 3. Abtheilung, 1. Halbband, Noten)

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Einen Dienst erweist diese Veröffentlichung dem Thomasius nicht: sie enthält 
sachlich nichts, was er nicht schon besser und durchdachter zum Druck gebracht 
hätte; wohl aber manche Wendungen, die nur in den Rahmen des angeregt 
lebhaften, freien mündlichen Vortrages hineinpassen. — Dagegen wirklich ver— 
dienstlich ist die Sammlung von des Thomasius sämmtlichen Dissertationen 
oder Disputationen, welche in vier mächtigen Quartbänden, Halle 1773. 11774 
1777 u. 1780, durch Uhl herausgegeben wurde. 
I— 
Vormänner. Außer den Juristen wären etwa zu nennen: sein Vater 
Jacob; Pufendorf; Hobbes und Velthuysen; Bayle, van Dale und le Clerec; 
Descartes, Leibnitz und Locke; endlich Spener und Poiret. 
Autorität, keine — aner: Gottl. Stolle, vor dessen Historie der 
juristischen Gelehrtheit, S. 21. 
Berichte über den Ton in Halle. Der im Texte wörtlich angeführte 
stammt aus der ersten Zeit Halles, also gerade aus der Periode, da Th. auf 
den Collegienerfolg besonders angewiesen war; er findet sich bei Raumer a. a. O. 
im Anhange; etwas abfälliger freilich, wennschon noch immer nicht ohne Aner⸗ 
kennung, ein Bericht aus des Th. späterer Zeit, von Uffenbach, mitgetheilt in n 
des letzteren Vita von Schellhorn, Commercii epistolici Uffenbachiani 
Selecta. S. XIf. — Die Aeußerung Münchhausen's in dessen Brief an 
Gebauer vom 3. Juni 1735, mitgetheilt bei Rößler, Gründung der Universität 75 
Göttingen 2, 119. —2 — 
Altpreußisches Beamtenthum und Thomasius: Diese treffende 
Bemerkung rührt her von Raumer a. a. O. m— 
Praeceptor Germaniae, fulera politica: so bei Heumann, 
Poicile (d. i. eine Brief⸗ und Schriftensammlung) 1, 682. 8 
Verdienste um Kultur und Aufklärung. Dabei ist keineswegs 
bloß an Hexenprozesse, Folter u. dgl. zu denken, sondern an die Pflege allen 
Wissens; es ist ganz im Thomasischen Sinne, eine Frucht seines Geistes, wenn 
zu Halle die erste nationalökonomische Professur 1727 mit Sim. Pet. Gasser 
(vgl. Roscher, Gesch. S. 372 Anm. ) geschaffen wurde. 
Was wir gelegentlich behauptet lesen, nämlich bei Estor, 
Notitia auctorum juridicorum tam humaniorum quam barbarorum. Th. in 
steht, mit Recht, unter der letzteren, als deren Nr. 299. Das ganze Urtheil 
über ihn lautet: ,A vulgaribus Doctorum sententiis discessit, ulcera et vitia en 
multorum tetigit. Extollendo jus naturaæa Romanum sprevit. Vir promp— 
tissimi ingenii, sed mutabilis ae derisor. Scriptorum ejus de jure civil mn 
agentium in foro nullus fere usus ih
	        
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