Full text: Erster Band (1. Band)

Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 119 
utrag groschen für den Centner, für grobe Eisen- und Stahlwaaren von 1Thaler 
selbst 10 Silbergroschen auf 25 Silbergroschen, für Lokomotiven, Tender 
Es und Dampfkessel auf 20 Silbergroschen und für andere Maschinen 
Eisen auf 10 Silbergroschen ermäßigt und für Eisenbahnfahrzeuge, weder 
tiven mit Leder- noch mit Polsterarbeit, auf 6 pCt. vom Werth festgesetzt. 
l nur Die vorstehenden im Zoll ermäßigten Artikel sollten erst vom 
rikate 1. Januar 1877 zollfrei eingehen. Es war demgemäß gegen die 
äßigt. Vorlage der Regierung für den gänzlichen Fortfall der Eisenzölle 
und noch eine Frist von etwa 31, Jahren festgesetzt worden. Im 
hrzoll übrigen brachte das Gesetz vom 7. Juli 1873 die Aufhebung 
n die des Lumpenausfuhrzolles, die zollfreie Einfuhr von ungeschälten 
aus Pomeranzen in Salzwasser und die Herabsetzung des Zolles für 
war Hüte aus Stroh, Rohr, Bast ꝛc. Kraftmehl, Puder, Stärke ꝛc. sollten 
erst vom 1. Januar 1877 an zollfrei eingeführt werden. 
besten Mit diesem großen Siege hatte die Freihandelsbewegung ihren 
„Die Höhepunkt erreicht. Die produktiven Stände sammelten sich, um eine 
ist Umkehr in der Handelspolitik durchzuführen. 
ohne 
g der Mit dem beschlossenen Fortfall der Eisenzölle war das Interesse 
der norddeutschen Landwirthe und namentlich der Großgrundbesitzer am 
Vor⸗ Freihandel so ziemlich erschöpft. Dazu mag die Empfindung der 
adikal Ungeheuerlichkeit des Zusammengehens mit den meist sehr liberalen 
Gesetz freihändlerischen Konsumentenkreisen und vor allem der Umstand bei— 
getragen haben, daß sich auch in der Landwirthschaft eine ungünstige 
it: Wendung zu vollziehen begann. 
Die seit den Mer Jahren des neunzehnten Jahrhunderts 
zur steigende Konjunktur in der Landwirthschaft war als Steigen der 
tahl— Grundrente angesehen worden und hatte zur Ueberschätzung des 
ländlichen Grundbesitzes bei Vererbung und Erwerb geführt. Die 
lichen hieraus resultirende Verschuldung begann sich fühlbarer zu machen, 
je mehr der überseeische Wettbewerb den norddeutschen Weizen vom 
beim englischen Markte verdrängte und der Roggen aus dem durch bessere 
Verkehrsmittel erschlossenen weiten russischen Reiche den inländischen 
Eisen Markt drückte. Schutzzöllnerische JIdeen begannen sich bei den Land— 
chꝛc. wirthen zu regen. 
schen, Die schutzzöllnerischen Industriellen trafen Veranstaltungen, um 
lber sich für den Kampf gegen die freihändlerische Wirthschaftspolitik 
zusammen zu schließen. Bevor dieser Kampf hier weiter verfolgt 
5.972. wird, ist es nothwendig, einen Blick auf diejenigen Vereinigungen
	        
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