Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 121
al⸗ um auch bei dieser Körperschaft die Interessen seiner Industrie zu
en wahren. Die Baumnwollindustriellen aus den übrigen Theilen
Deutschlands wurden aufgefordert, sich der Bewegung anzuschließen
er und es wurde zur Abfassung und Ueberreichung einer Denklschrift
igt an das Zollparlament geschritten, in der die Lage und Bedürfnisse
ze⸗ der Baumwollindustrie eingehend dargelegt wurden. Diese Denk—
che schrift wurde von fast sämmtlichen deutschen Baumwollspinnereien,
en Webereien, Druckereien und Zwirnereien unterzeichnet.
b⸗ Die Abgesandten des Vereins wandten sich sowohl an die
die preußischen Behörden wie an das Präsidium und die hervor—
u⸗ ragenden Mitglieder des Zollparlamentes. Sie hatten auch die
il⸗ Genugthuung, daß nach einer dreitägigen Redeschlacht im Zoll⸗
ll⸗ parlament die Vorlage betreffend die Ermäßigung der Textilzölle
eß abgelehnt wurde.
de Fest und trefflich organisirt unter der Leitung ungemein
er kenntnißreicher, opferwilliger und energischer Männer, war der Verein
ser ununterbrochen in den mannigfachen Fragen der Handels- und
dD Zollpolitik und dem immer heftiger entbrennenden Kampfe zwischen
g, Freihandel und Schutzzoll thätig. Er war demgemäß auch berufen,
es bei der Begründung des Centralverbandes Deutscher Industrieller
en eine bedeutungsvolle Rolle zu spielen.
in Es ist bereits erwähnt worden, daß die deutschen Eisen⸗
ue bahnen während des Krieges gegen Frankreich ihr Material auf—
ur gebraucht hatten und daher dem nach dem Friedensschlusse gewaltig
m anschwellenden Verkehr nicht genügen konnten. Am schwersten hatten
ud unter den Verkehrsstockungen die rheinisch-westfälischen Industrie—
rxe bezirke zu leiden, wo der Zusammenbruch der Eisenbahnen sich ganz
n: besonders in einem empfindlichen Mangel an Kohlen bemerkbar
4. machte. Die schnell steigenden Preise gestalteten diesen Mangel zu
und einer wirklichen Kohlennoth. Um Abhilfe zu schaffen, hatte sich in
re Bielefeld ein Verein, der sogenannte „Kohlenverein“, gebildet.
Dieser erkannte bald, daß das vereinzelte Vorgehen eines so kleinen
unt Bezirkes nicht von Erfolg begleitet sein könne, und ergriff daher die
ne Initiative zur Berufung einer Versammlung aller rheinisch-west—
n⸗ fälischen Industriellen nach Düsseldorf, um gemeinsame Maßregeln
er zur Abhilfe der Kohlennoth zu berathen. Diese Aufforderung fand
n auf vielen Seiten Entgegenkommen, und so vereinigte der 28. Februar
1871 in der Tonhalle zu Düsseldorf eine zahlreiche Versammlung