Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 143
die gesammte Lage in eingehender und anregender Weise schilderte,
verlas der Vorsitzende den folgenden Antrag „Bueck-Rentzsch“:
„Die Versammlung beschließt, auf Grundlage der bestehenden
wirthschaftlichen und industriellen Vereine eine Centralisation herbei—
zuführen und wählt ein provisorisches Komitee zur weiteren Ver—
anlassung. Das Komitee wird die Statuten berathen und baldigst
vorlegen.“
Es wurde vorgeschlagen, in diesen Antrag einzufügen, „daß
nene Vereine zu gründen sind und einzelne Industrielle
für sich aufgenommen werden können“. Der Antrag Bueck—
1 Rentzsch wurde einstimmig angenommen. Hierauf wurde eine
Zeichnungsliste in Umlauf gesetzt, die zur Bestreitung der nächsten
Kosten 1750 Mark ergab. In das Komitee wurden gewählt:
von Kardorff, Dr Rentsch, Lohren, Dr Grothe, Bueck,
Staub, Hessel.
Staub lehnte die Wahl ab, da er zu weit von Verlin
entfernt wohne; an seine Stelle wurde Dr. Kunheim gemwählt.
Nachdem ein dreifaches Hoch auf von Kardorff ausgebracht worden
war, wurde die Versammlung geschlossen. Von nachstehenden Firmen
und einzelnen Personen waren Zustimmungserklärungen bei dem
Vorsitzenden von Kardorff eingegangen: Kommerzienrath Baare—
Bochum; Generaldirektor Erck-Beuthen; Direktor Frommel—
Augsburg; Gesellschaft für Spinnerei und Weberei, Ett—
lingen; Kommerzienrath Gröschke-Forst i. L.; Geheimer Kommer—
lt zienrath Haniel-Ruhrort; W. Heckmann-Berlin; Graf Henckel
n von Donnersmarck-Neudeck; Wilh. Hoffmann-Sorau; Alex.
Huber-Arnstadt; Dr. Hübner-Rahmsdorf; E. Lindemann—
Essen; Jul. List⸗Brandenburg a. H. H. Muller⸗Hirschselde;
von Neuffer-Regensburg, Reichsrath der Krone Bayern;
n Ostwaldt-Berlin; A. Paasche-Burg; Kommerzienrath Prei—
8 bisch-Reichenau; Rittinghausen sen.-Görlitz; Generaldirektor
Schäffner-Dillingen; Königlicher Justizrath Scheffler-Breslau;
Jos. Alb. Schlumberger-Mühlhausen Elsaß); L. Schwartz—
kopff-Berlin; Aug. Söhlmann-Linden; Wilh. Vogel-Chemnitz;
Friedrich Wilke-Guben; Kommerzienrath Zimmermann-Chemnitz.
Die Liste der Anwesenden zeigte, daß die eigentlichen Groß—
industriellen sich bis auf wenige Ausnahmen noch von den Bestre—
b bungen, einen größeren Verein zur Vertretung ihrer Interessen zu
bilden, ferngehalten hatten.