Full text: Erster Band (1. Band)

174 H. M. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Regierungsrath Schück gegenüberstand, zurück, worauf auch dieser 
seinen Antrag fallen ließ. 
Zum 5. Punkt der Tagesordnung: „Der deutsch-österreichische 
Zollvertrag“ referirte Lohren. Das Referat ist wörtlich dem 
Protokoll über die Verhandlungen der Delegirten-Versammlung 
vorgedruckt.*) 
Während der Verhandlungen über diesen Gegenstand machte 
sich ein ziemlich starkes Mißtrauen gegen die Eisenindustrie bemerk— 
bar, welches wohl auf den Umstand zurückzuführen war, daß der 
Hauptverein der Deutschen Eisen- und Stahlindustriellen noch 
immer nicht dem Centralverbande als Mitglied beigetreten war. 
Man glaubte diese Unentschlossenheit der Rücksichtnahme auf die 
noch immer hervortretenden freihändlerischen Strömungen nicht 
nur im Vorstande des Hauptvereins, sondern auch in den 
leitenden Körperschaften einzelner Gruppen, zuschreiben zu sollen. 
Dem Generalsekretär Bueck gelang es, die Ueberzeugung herbei— 
zuführen, daß dieses Mißtrauen unbegründet sei und daß die 
Zielpunkte und Bestrebungen des Centralverbandes keine festere 
Stütze haben könnten, als sie von der deutschen Eisen- und Stahl— 
Industrie gewährt würde. 
Die Versammlung beschäftigte sich dann mit dem Antrage 
Dr. Kunheim auf Errichtung von Gewerbekammern, die ein Gegen— 
gewicht gegen die hauptsächlich von kaufmännischen Interessen 
geleiteten Handelskammern bilden sollten. 
Damit waren die Verhandlungen beendet. Ueber die am 
Abend desselben Tages abgehaltene Ausschußsitzung wird nur kurz 
berichtet, daß die Wahl des Geschäftsführers vertagt und Dr. Grothe 
gebeten worden sei, die Geschäfte provisorisch fortzuführen, daß die 
nächste Sitzung des Ausschusses auf Mitte Februar festgesetzt worden 
sei, und zwar nach Frankfurt a. M. und daß die Finanzfrage, 
sowie die Preßangelegenheit besprochen und eine Reihe Ergänzungs— 
und Neuwahlen für den Ausschuß vorgenommen worden seien. 
Am 7. Dezember 1876 war dem Reichstag die Vor— 
lage bezüglich der Retorsions- und Ausgleichungsabgaben zu— 
gegangen. **) 
*) Ebenda Seite 3. 
**) Verhandlungen des Reichstags, Stenogr. Bericht, 2. Legisl.-Per. 
4. Sess. 1876, Bd. III, Anlagen ꝛc., Nr. 96, S. 781.
	        
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