190 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
zuzuschreiben, die die Arbeit besonders geleistet hätten. Dem
Centralverbande sei eine höhere Macht zu Hülfe gekommen. Wenn
dies nicht geschehen wäre, so hätte er wohl voraussichtlich noch
lange auf die Erfüllung seiner Forderungen warten können. Der
Redner sagte dann wörtlich:
„So gebührt sodann vor allem, dem Fürsten Reichs—
kanzler für die Hilfe die er uns die er der gangzen
deutschen Industrie, ja dem Erwerbsleben des deutschen
Volkes im weitesten Sinne des Wortes angedeihen ließ,
den tiefsten, wärmsten Dank auszusprechen, GBravo) und ich
glaube, meine Herren, keiner von Jhnen ist, der dies
nicht fühlt, der aber auch die Angriffe, mit denen dieser
große deutsche Mann in der letzten Reichstags-Session
überschüttet wurde, nicht mit Entrüstung wahrgenommen
hätte. (Sehr wahrl). Wer sind denn die Herren, die da
glaubten, sie wären mehr als Bismarck? Was haben sie
für uns gethan? (Zurufe: Richter, Lasker.) Namen brauchen
wir nicht zu nennen, aber ihnen gegenüber dürften wir
wohl sagen, ohne in eine Blasphemie zu verfallen: Quid
qguis ut Bismarck? Welcher von seinen Gegnern kann
sich rühmen, oder uns und die Welt glauben machen, seine
Einsicht wäre besser, seine Absichten wären reiner, seine
Liebe zum Vaterlande und seine Thaten für Deutschland
wären größer als die unseres großen Kanzlers? Gravo!)
So schließe ich denn mit dem Antrage, die dritte General—
versammlung des Centralverbandes Deutscher In—
dustrieller wolle das Direktorium ermächtigen, dem
Kanzler und allen den Mitgliedern des Bundesrathes
und Reichstages, welche mit uns für die Interessen der
dentschen Industrie eingetreten sind, den Dantk des
Centralverbandes in geeigneter Weise auszudrücken.“
Dieser Antrag wurde, von lebhaftem Beifall begleitet, an—
genommen.
Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt: Die Frage
der Arbeiter-Unterstützungskassen. Es gereicht dem Central—
verband sicherlich zur Ehre, daß, nachdem er sein erstes Ziel, die
Schaffung sicherer und fester Grundlagen für die Entwickelung des
deutschen Wirthschaftslebens, erreicht hatte, er sich sofort der Auf—
gabe zuwendete, Mittel zu berathen, durch welche die Lage der