Full text: Erster Band (1. Band)

194 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
damals als der Sammelpunkt der schwärzesten Hochschutzzöllnerei 
bezeichnet. Ein Beweis für den unversöhnlichen Haß, mit dem der 
Centralverband von den liberalen Parteien und ihren Organen 
verfolgt wird, liegt in dem Umstande, daß sie auch heute noch 
bestrebt sind, die Mitglieder des Centralverbandes als bedingungs— 
lose Hochschutzzöllner hinzustellen. 
Mit der Generalversammlung in Augsburg hatte der Central— 
verband den verhältnißmäßig kurzen ersten Abschnitt seiner Thätig— 
keit beendet. Bei dessen Darstellung sind allgemeine Verhältnisse 
und Einzelheiten mit berücksichtigt worden, die eigentlich nicht 
unmittelbar zur Chronik des Centralverbandes, sondern zu den 
einzelnen Abschnitten gehören, in denen, nach der Anlage dieses 
Werkes, die Thätigkeit des Centralverbandes geschildert werden 
soll. Bei der Darstellung dieses ersten Abschnittes ist auch mit 
einer gewissen Ausführlichkeit verfahren worden. Die Bedeutung 
dieser ersten Periode, in der sich der Centralverband von kleinem 
Anfange unter mannigfachen Schwierigkeiten zu einer, den hervor— 
ragendsten Theil der deutschen Industrie umfassenden großen und 
starken Organisation entwickelte und wirkungsvoll in die Gestaltung 
der wirthschaftlichen Verhältnisse eingriff, wird dieses Verfahren 
vielleicht rechtfertigen. Für die Folgezeit soll hier in der 
Hauptsache das thatsächlich zur Geschichte des Centralverbandes 
Gehörige thunlichst zusammengefaßt behandelt werden. 
In der abgelaufenen Periode hatte die Zoll- und Handels— 
politik die Thätigkeit des Centralverbandes vornehmlich in Anspruch 
genommen, ihn jedoch nicht verhindert, auch anderen bedeutungs— 
vollen Vorgängen und Fragen auf dem Gebiete des Wirthschafts— 
lebens seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. In der nun folgenden 
Periode trat die Zoll- und Handelspolitik mehr in den Hinter— 
grund; nur wenn es galt, den nicht rnhenden Ansturm der Frei— 
händler gegen das neue Bismarcksche Wirthschaftssystem abzuwehren 
und es bei den Handelsverträgen mit anderen Nationen zur 
Geltung zu bringen, ließ es der Centralverband an einer an— 
gemessenen Beschäftigung mit diesen Sachen nicht fehlen. 
Ueber die Stimmung im Centralverbande nach dem Abschluß 
jener ersten Periode und über die Dankbarkeit, die dem großen 
Kanzler von der Industrie gezollt wurde, geben die Worte in an— 
schaulicher Weise Aufschluß, mit denen der stellvertretende Vorsitzende, 
Direktor Haßler-Augsburg, die vierte Generalversammlung des
	        
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