Full text: Erster Band (1. Band)

Erster Abschnitt: Chronik des Centralverbandes. 223 
Damit war der Auffassung des Centralverbandes Rechnung 
getragen; das Direktorium hielt es daher für zweckmäßig, das 
Nebenwerk in jener Gegenschrift unbeachtet zu lassen und auf die 
von dem Vorsitzenden des Berufsgenossenschaftstages Dr. von Hase 
angebotene Verständigung aufrichtig einzugehen, die auf dem Wege 
des Briefwechsels und der persönlichen Begegnung auch vollkommen 
zustande kam. Infolge dessen forderte das Direktorium die Vorstände 
der dem Centralverbande näher stehenden Berufsgenossenschaften 
auf, vor der nächsten Versammlung des Berufsgenossenschaftstages 
in Köln zu einer Besprechung bezw. Beschlußfassung hinsichtlich der 
weiteren Maßnahmen zusammen zu treten. Diese Vorbesprechung 
kam jedoch hauptsächlich deswegen nicht zustande, weil sich in 
der Zwischenzeit die Berufsgenossenschaften der Eisen— und Stahl— 
industrie zu einer freien Vereinigung zusammengeschlossen und den 
Beschluß gefaßt hatten, auf Grund des früheren Vorgehens des 
Berufsgenossenschaftstages vorläufig von demselben fern zu bleiben. 
Der Geschäftsführer schloß diesen Theil seines Berichtes mit der 
Mittheilung, das Direktorium stehe jetzt auf dem durchaus ver— 
söhnlichen Standpunkt, daß nach Vornahme der erwähnten Statuten— 
änderung kein Grund für die Berufsgenossenschaften vorliege, sich 
von dem Berufsgenossenschaftstage fern zu halten. 
Der Geschäftsführer berichtete dann weiter, daß das Direktorium 
sich auch mit den Beschwerden beschäftigt habe, die von dem Verein 
zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie bezüglich der 
Verwaltung und Geschäftsführung des Centralverbandes einge— 
gangen waren. Dieser Gegenstand habe das Direktorium auch noch 
weiterhin in Anspruch genommen. Die Beschwerden seien in ein⸗ 
gehender und begründeter Weise widerlegt worden; die Widerlegung 
habe aber in den betreffenden Kreisen des Vereins der chemischen 
Industriellen keine Würdigung gefunden, und es sei daher die 
betreffende, ziemlich unerquickliche Korrespondenz von dem Direktorium 
des Centralverbandes abgebrochen worden. 
An diese Mittheilungen in dem Geschäftsbericht knüpfte sich 
eine Erörterung zwischen dem Vorsitzenden des Vereins der chemischen 
Industriellen Direktor Holtz und dem Geschäftsführer Bueck, die 
der Hoffnung Raum gab, daß auch bei dem Ersteren eine ver— 
söhnliche Stimmung Raum gewonnen habe. 
Zu der Berathung des Etats mußte der Geschäftsführer über 
einen voraussichtlichen Fehlbetrag von rund 6500 Mark berichten,
	        
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