244 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Haßler-Augsburg, Generalkonsul Russell, Geheimem Finanzrath 
Jencke-Essen und dem Geschäftsführer des Centralverbandes 
H. A. Bueck, die Ehre, vom Reichskanzler Fürsten von Bismarck 
empfangen zu werden, um ihm persönlich die Glückwünsche der 
deutschen Industrie zum 74. Geburtstage auszusprechen. Der Herr 
Reichskanzler nahm die Wünsche freundlichst entgegen und unterhielt 
sich mit den Herren längere Zeit über die industriellen Verhältnisse, 
wobei er wiederholt seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß diese 
Verhältnisse in den letzten zehn Jahren sich in so günstiger Weise 
gestaltet haben, und die Hoffnung aussprach, daß die günstigen 
Aussichten für die Erhaltung des Friedens auch das ihrige bei— 
tragen werden, um diese erfreuliche Entwickelung der deutschen 
Arbeit noch weiter zu fördern; ein besonderes Element des Friedens 
bilden gerade für Deutschland die Monarchie und das monarchische 
Gefühl unseres Volkes. Im weiteren Verlaufe der Unterhaltung 
gedachte der Kanzler in warmen Worten der Unterstützung, welche 
seine Bestrebungen auf Durchführung der Zoll- und Wirthschafts— 
reform bei dem jüngst verstorbenen Herrn von Varnbüler ge— 
funden hätten. Der Kanzler dankte schließlich den Herren nochmals 
für ihre Glückwünsche und verabschiedete sich auf das freundlichste 
von jedem Einzelnen durch Händedruck.“ 
In der Ausschußsitzung vom 14. Dezember 1889*) theilte der 
Geschäftsführer offiziell mit, daß infolge von Differenzen über die 
Art und Weise, in welcher die Statuten des Verbandes geändert 
werden sollten, zwei Mitglieder, zwei große Verbände, ihren Aus— 
tritt erklärt hätten, und zwar der Verein zur Wahrung der Inter— 
essen der chemischen Industrie in Deutschland und der Verein der 
Sodafabrikanten. 
Der Geschäftsführer theilte ferner mit, daß er im Auftrage 
des Direktoriums am 6. August der in Reutlingen stattgehabten 
hundertjährigen Feier des Geburtstages des großen deutschen 
Nationalökonomen Friedrich List beigewohnt habe. Die Feier 
sei eine ungemein weihevolle und erhebende gewesen. Sie sei 
es hauptfächlich dadurch geworden, daß fast die ganze sehr gewerbe— 
reiche Bevölkerung von Reutlingen und Umgegend sich in ersichtlich 
gehobener Stimmung an ihr betheiligt habe. 
) Verhandlungen ꝛc. Heft Nr. .