Full text: Erster Band (1. Band)

294 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Rittergutsbesitzer auf Wabnitz bei Bernstadt in Schlesien, 93 industrielle 
und wirthschaftliche Vereine und Verbände, Handelskammern, Be— 
rufsgenossenschaften und Syndikate und 459 Einzelmitglieder. 
Bereits im Januar 1899 war der vom Reichsschatzamt 
aufgestellte Entwurf eines neuen Schemas für den deutschen Zoll— 
tarif veröffentlicht worden. Mit Bezug auf diesen „Entwurf einer 
neuen Anordnung des deutschen Zolltarifs“ hatte, unter Leitung 
von Organen des Reichsamts des Innern, von den betreffenden 
Abtheilungen des „Wirtschaftlichen Ausschusses“ die Vernehmung 
der Sachverständigen begonnen. Die Feststellung des Tarifschemas 
im Schooße des wirthschaftlichen Ausschusses wurde mit größter Be— 
schleunigung fortgeführt, wobei zur Kenntniß des Direktoriums ge— 
langte, daß in den maßgebenden Kreisen die Absicht bestehe, alsdann 
sofort an die Feststellung der Zollsätze für den neuen autonomen 
Tarif heranzutreten. 
Am 26. Juli 1901 wurde sodann der neue Zolltarif in der 
Form, in der er von dem Reichskanzler dem Bundesrathe unter— 
breitet worden war, und bei dem am 26. November desselben Jahres 
erfolgten Wiederzusammentritt des Reichstages der Entwurf eines 
Zolltarifgesetzes nebst Tarif veröffentlicht. Diese für die Zukunft 
des deutschen wirthschaftlichen Lebens so hochwichtigen Angelegen— 
heiten hatten den Centralverband und dessen Organe während der 
Jahre 1900 und 1901 vornehmlich und in intensiver Weise be— 
schäftigt, worüber näheres im Abschnitt Zoll- und Handelspolitik 
darzulegen sein wird. 
Als zur äußeren Geschichte des Centralverbandes gehörig ist 
aus der Ausschußsitzung vom 5. Februar 1901*) hervorzuheben, daß 
der Etat für das genannte Jahr auf 100 285 Mark in Einnahme 
und Ausgabe festgestellt wurde. Die Delegirtenversammlung des— 
selben Tages**) wurde von dem Mitgliede des Direktoriums 
Vopelius mit einer bedeutungsvollen Ansprache eröffnet, die sich 
auf Vorgänge bezog, die hier eine kurze Darstellung erfordern. 
Es ist bereits mitgetheilt worden, daß der Gesetzentwurf, be— 
treffend die Regelung des gewerblichen Arbeitsverhältnisses, auf 
lebhaften Widerstand gestoßen war. Unter Führung der sozial— 
demokratischen Presse, der die Organe der liberalen bürgerlichen 
) Heft 89. 
**) Ebendaselbst S. 58.
	        
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