394 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
vom 15. Dezember v. J. entwickelten Systeme einer ausgiebigen
indirekten Besteuerung, namentlich zu einer Besteuerung aus—
ländischer Konsumartikel aus. Insbesondere erklärt derselbe, daß
er vom Standpunkt einer geschützten nationalen Industrie und
Gewerbethätigkeit aus gegen den entsprechenden Schutz der
vaterländischen Landwirthschaft, also auch gegen einen
mäßigen Getreidesn und Viehzoll, nichts zu erinnern
findet und davon keinen Nachtheil weder für die deutsche
Industrie, noch für die in derselben beschäftigten Arbeiter
befürchtet
Der Antrag des Vorsitzenden, Geheimen Kommerzienraths
Schwartzkopff, dem Fürsten-Reichskanzler für sein mannhaftes
Eintreten für die Sache der vaterländischen Arbeit und für seine
wirthschaftlichen Reformpläne eine Dankadresse zu überreichen, fand,
unter begeistertem Zuruf, einstimmige Annahme seitens der ganzen
Versammlung.
Am 24. und 25. Februar 1879 tagte in Berlin der 10. Kongreß
deutscher Landwirthe unter dem Vorsitz des Oekonomieraths
Schütze-Heinzdorf.“)
Der erste Punkt der Tagesordnung lautete:
„Die Stellung der Landwirthschaft zu den wirthschaftlichen
Reformplänen des Fürsten-Reichskanzlers.“
Bezeichnend für die veränderte Stellung der Landwirthe
war schon der Umstand, daß das Referat einem der thätigsten und
eifrigsten Mitglieder des Centralverbandes, dem Direktor A. Lohren,
übertragen wurde. Seine Ausführungen, die das Prinzip des Schutzes
der nationalen Arbeit in jeder Hinsicht vertraten, wurden von der
Versammlung mit Zustimmung und großem Beifall aufgenommen.
Zu der Versammlung war auch der Vorsitzende des Central—
verbandes, Geheimer Kommerzienrath Schwartzkopff, eingeladen.
Nach Beendigung des Referates des Direktors Lohren wurde er
von dem Vorsitzenden in warmer Weise begrüßt, der ihm das Wort
ertheilte. Schwartzkopff dankte zunächst in anerkennender Weise für
die freundliche Einladung, und sagte, nachdem er auf die früheren
) Bericht über die Verhandlungen des 10. Kongresses deutscher Land—
wirthe zu Berlin am 24. und 25. Februar 1879, auf Grund der stenographischen
Aufzeichnungen erstattet vom Bureau der Verlagshandlung und Buch- und
Zeitungsdruckerei (F. Graf-Behr-Berlin 1879).