Full text: Erster Band (1. Band)

432 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
Gewinnung angemessener Gewebezölle in der Verbindung von 
Gewicht und Fadenzahl liegt.“ 
„Der Ausschuß erblickt in dem neuesten Vorschlage des 
Elsässischen Industriellen Syndikats vom 5. Angust d. J, welcher 
wiederum auf dieser Grundlage ausgearbeitet ist, eine passende 
Unterlage für die weitere Behandlung dieser Angelegenheit und 
beauftragt das Direktorium, diesen Vorschlag unter Mitwirkung 
von Fachmännern einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen, sowie 
den Zeitpunkt zu wählen, an welchem das Resultat dieser Prüfung 
den gesetzgebenden Faktoren des Reiches zu weiterer Veranlassung 
zu unterbreiten ist.“ 
Diese Anträge lagen der Sitzung des Ausschusses vom 
19. September 1886*) vor. Sie wurden einstimmig ange— 
nommen. Es sei hier gleich bemerkt, daß die weiteren Arbeiten 
der Kommission zu einer vollständigen Einigung sämmtlicher in ihr 
vertretener Industriellen auf der Grundlage des Elsässer Syndikates 
vom 5. August 1886 führten, und daß das Direktorium des 
Centralverbandes demzufolge in dem Sinne desselben unter dem 
2. Mai 1887 eine Eingabe an den Reichskanzler richtete. 
Es war im Jahre 1879 nicht möglich gewesen, unter den 
Lederindustriellen eine gegenseitige Verständigung bezüglich der Zölle 
auf Leder herbeizuführen. Auch zwischen der Lederindustrie und 
anderen Industrien sowie der Landwirthschaft waren Gegensätze 
vorhanden, da letztere besonders gegen die Belastung der zur Her⸗ 
stellung von Treibriemen erforderlichen Leder, die angeblich in 
Deutschland nicht hergestellt wurden, durch einen Zoll Einspruch 
erhob. Schließlich war in dem Zolltarif von 1879 ein Zoll 
von 36 Mark für Sohlleder und pon 18 Mart sur alle 
übrigen Leder festgestellt worden. Von den Lederindustriellen 
wurde nun behauptet, daß diese Unterscheidung zu Hinterziehungen 
geführt habe, indem in großem Umfange Sohlleder als Riemen— 
leder deklarirt und zu dem niedrigen Satze von 18 Mark einge⸗ 
führt werde. Hierdurch fühlte sich die deutsche Sohllederfabrikation 
schwer geschädigt. Auf eine Umfrage des Handelsministers hatten 
sich alle Sachverständigen dahin geäußert, daß die zolltarifarische 
Unterscheidung von Sohlleder und anderem, in- die niedrigere 
) Verhandlungen ꝛc. Heft 84, S. 2.
	        
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