472 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller. 
(Getzt Mitglied des Herrenhauses), in denen sich die Seele des Zoll— 
beiraths verkörperte, und von dem damaligen Sekretär des Central— 
verbandes Wilhelm Hirsch (jetzt Syndikus der Handelskammer 
Essen und Mitglied des Hauses der Abgeordneten). 
Die Kräfte des Centralverbandes waren fünf Monate hindurch 
von dem Beirath in angestrengtester Weise in Anspruch genommen, 
und diese Mitwirkung wie das beim Centralverbande vorhandene 
Material haben nicht wenig zum Gelingen des großen Werkes bei— 
getragen, was von den hervorragendsten Mitgliedern des Zoll— 
beirathes wiederholt in anerkennendster Weise hervorgehoben worden 
ist. Später wurde der Zollbeirath auch zur Mitwirkung bei den 
Handelsverträgen mit Portugal und Japan herangezogen. Er 
richtete sich wiederum in dem Bureau des Centralverbandes ein, 
und es wiederholte sich der Vorgang, daß dessen Arbeitskräfte für 
Monate durch die Arbeiten für die erwähnten Handelsverträge 
völlig absorbirt wurden. Den Mitgliedern des Centralverbandes 
konnte es zur hohen Befriedigung gereichen, daß ihrer Organisation 
die Gelegenheit geboten war und daß sie berufen wurde, an einem 
Werke mitzuarbeiten und es wesentlich zu fördern, das so sehr zur 
Hebung des wirthschaftlichen Lebens der Nation beigetragen hat. 
In der Sitzung des Direktoriums vom 1. Februar 1894 be— 
richtete der Geschäftsführer Bueck über den Stand der deutsch— 
russischen Handelsvertragsverhandlungen. Da infolge des Wider— 
standes der Landwirthschaft die Annahme des Vertrages höchst 
zweifelhaft geworden war, so beschloß das Direktorium, für den 
19. Februar den Ausschuß und die Delegirten des Centralverbandes 
zu berufen und in dieser Versammlung den deutsch-russischen Handels— 
vertrag zur Erörterung zu stellen. Ferner wurde in derselben 
Sitzung der Plan erörtert, eine Centralstelle für die Sammlung und 
Bearbeitung von Material für den Abschluß künftiger Handels— 
verträge zu schaffen. Das Direktorium erkannte die Einrichtung 
einer solchen Centralstelle als durchaus wünschenswerth an. Es 
glaubte jedoch, vor Entscheidung dieser Sache die Beschlüsse des 
Deutschen Handelstages abwarten zu sollen, von dem die vorliegende 
Anregung ausgegangen war. Die Schaffung einer Centralstelle 
für den Abschluß von Handelsverträgen hat den Centralverband 
noch vielfach und eingehend beschäftigt, wie weiterhin dargelegt 
werden wird.