Full text: Erster Band (1. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. A. Handels⸗ u. Zollpolitik. 513 
es unsere Absicht, den in weiten Kreisen um der Sachlichkeit seines 
Auftretens und des Reichthums seiner praktischen Erfahrung willen 
hochgeschätzten Präsidenten des Deutschen Handelstages, Herrn 
Geh. Kommerzienrath Frentzel, zu bitten, die Angelegenheit 
zunächst durch die Einberufung einer Konferenz von Vertretern der 
verschiedenen wirthschaftlichen Vereinigungen in die Wege zu leiten. 
Wir haben Grund zu der Hoffnung, daß derselbe geneigt sein 
würde, ein solches Mandat anzunehmen, und bitten Sie, falls Sie 
unserer Anschauung grundsätzlich zustimmen, uns gütigst zu er— 
mächtigen, auch den Namen der von Ihnen vertretenen Vereinigung 
unter die an Herrn Frentzel zu richtende Eingabe setzen zu dürfen.“ 
Das Direktorium beantwortete dieses Schreiben wie folgt: 
„Auf die gefällige Zuschrift vom 27. Marz d J die am 29. 
desselben Monats in unseren Besitz gelangte, erwidern wir ergebenst, 
daß es uns nicht zweckmäßig erscheint, die organisirte Thätigkeit 
des Deutschen Handelstages und des Centralverbandes Deutscher 
Industrieller bei der Vorbereitung künftiger Handelsverträge, bezw. 
Aufstellung eines neuen Normaltarifs, soweit eine solche in Frage 
kommt, beiseite zu lassen. Es scheint dies umsoweniger gerecht— 
fertigt zu sein, als die gemeinsame Thätigkeit dieser beiden Ver— 
tretungen bei der Verhandlung über den russischen Handelsvertrag 
in dem Zollbeirathe, trotz der Kürze der Zeit sehr Ersprießliches 
geleisfet hat. Wir sind mit Ihnen darüber einverstanden, daß 
hierbei die Mitwirkung der industriellen Fachvereine, wegen der in 
diesen letzteren vertretenen Sachkunde und organisirten Arbeitskraft 
von größter Bedeutung ist. In dieser Beziehung kann aber nicht 
unberücksichtigt bleiben, daß eine sehr große und wachsende Zahl 
industrieller Vereine sich bereits dem Centralverbande Deutscher 
Industrieller angeschlossen und in demselben, bei voller Selbständig— 
keit des eigenen Handelns, eine organisirte Vertretung geschaffen 
hat, die nicht beiseite gestellt werden darf und kann. Ebensowenig 
darf man unseres Erachtens die Stellung des Deutschen Handels⸗ 
tages und die Mitwirkung der deutschen Handelskammern übergehen. 
„Es erscheint uns hiernach richtiger, wenn auch im vorliegenden 
Falle wieder so vorgegangen wird wie bei der Bildung des Zoll— 
beirathes im Jahre 1893. Wir möchten deshalb vorschlagen, daß 
das Präsidium des Deutschen Handelstages und das Direktorium 
des Centralverbandes Deutscher Industrieller die Vorberathung 
dieser wichtigen Sache gemeinsam in die Hand nehmen, wie dies 
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