514 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
auch früher von beiden Seiten in Aussicht genommen war. Bei
der weiteren Behandlung der Angelegenheit würde alsdann die
Mitwirkung auch solcher industrieller Fachvereine erwünscht sein,
welche dem Deutschen Handelstage resp. dem Centralverbande
Deutscher Industrieller nicht angeschlossen sind. Es bedarf nicht
der Hervorhebung, daß hierbei die große Sachkunde und Arbeits—
kraft, welche insbesondere auch in dem Verein zur Wahrung der
Interessen der chemischen Industrie Deutschlands vertreten sind, in
hohem Grade willkommen sein werden.“
Dieser Schriftwechsel führte zu erneuten Verhandlungen
zwischen dem Präsidenten des Deutschen Handelstages Geh.
Kommerzienrath Frenzel und, in Abwesenheit des Vorsitzenden
Reichsrath Haßler, mit dessen Stellvertreter Generalkonsul
Russell. Es wurde dabei in Aussicht genommen, die seiner Zeit
abgebrochenen Verhandlungen über die Bildung einer solchen
Centralstelle gegen den Herbst hin wieder aufzunehmen.
Inzwischen wurde diese Angelegenheit in der am 24. Mai,
also am Tage vor der Ausschußsitzung, abgehaltenen Sitzung
des Direktoriums aufs neue erörtert, wobei die verschiedenen
Arten und Wege, auf denen eine solche Centralstelle gebildet
werden könnte, in Erwägung gezogen wurden. Die Sache wurde
von dem Direktorium sehr ernst genommen, da, wenn auch die
Handelsverträge erst zum Schluß des Jahres 1903 abliefen,
doch gewissermaßen Gefahr im Verzuge lag. Man hatte erfahren,
daß eine Umgestaltung des Zolltarifschemas geplant werde, eine
Arbeit, bei der die Mitwirkung von Sachverständigen in erster
Reihe und in höchstem Grade von Wichtigkeit war. Das
Direktorium beschloß den Geschäftsführer zu beauftragen, in einer
Denkschrift die verschiedenen Wege zu beleuchten, welche zur Aus—
führung des Gedankens, eine möglichst umfassende und gute Vor—
bereitung für den Abschluß künftiger Handelsverträge zu schaffen,
beschritten werden könnten. Es behielt sich vor, nach Einsicht in
diese Denkschrift seine Maßregeln in späteren Entschließungen
zu treffen. An diese Ausführungen in dem Berichte des Ge—
schäftsführers knüpften sich in der Ausschußsitzung folgende
eingehende Erörterungen.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Böttinger-Elberfeld, Mitglied
vom Vorstande des Chemischen Vereins, ergriff zunächst das Wort,
indem er anerkannte, daß die Mbeiten des Zollbeirathes wegen