598 H. A. Bueck. Centralverband Deutscher Industrieller.
sichtigung! Der Eine ist bei solchem Kampfe ohne den Anderen
machtlos. Dazu kommt, daß der Eine die Lebensfähigkeit des
Anderen braucht, um selbst lebensfähig zu sein. Und deshalb,
meine Herren, müssen wir zusammen alles daransetzen, daß wir
für einen Jeden, ob er Industrieller, ob er Landwirth, ob er Kauf—
mann oder sonst Gewerbetreibender ist, den erforderlichen Boden
erreichen, auf dem er zu leben und zu gedeihen vermag; wir
müssen zusammen alles dafür einsetzen, daß wir möglichst günstige
Handelsverträge erzielen und daß wir unsere nationale Arbeit nach
jeder Richtung hin schützen. Wir sollten alles daran setzen, daß,
welchen Weg auch die Reichsregierung für den geeignetsten halten
sollte, dieser Weg mit festem Willen und mit aller Energie auf das
gewünschte Ziel hin verfolgt wird und daß endlich einmal von
einer geflissentlichen Auslieferung der Waffen an unsere wirklichen
Gegner Abstand genommen werde.
„Meine Herren, ich empfehle Ihnen meinen Resolutionsvor—
schlag zur Annahme.“ Geifall.)
Hierauf ergriff der Vorsitzende, Geh. Finanzrath Jencke, das
Wort, um der Versammlung für die Diskussion einen Vorschlag zu
machen, den sie, wie er glaube, für praktisch erachten werde. Die
gleiche Bitte richte er auch an die beiden Referenten für den Fortgang
der Verhandlung. Es sei von dem Referenten sowohl, wie von
dem Korreferenten ein Beschluß des Direktoriums vom 9. August
besprochen worden, und zwar so, daß jeder der beiden dem Beschluß
eine andere Bedeutung gebe. Diese Thatsache sei sehr bedauerlich,
und er persönlich stehe nicht an, zu erklären, daß es ihm leid thue,
daß seitens des Direktoriums ein Beschluß in die Oeffentlichkeit
gekommen sei, der unklar zu sein scheine. Nach seinem persön⸗
lichen Dafürhalten habe er nicht mißverstanden werden können.
Wenn der Beschluß unklar geworden sei, gegenüber der ursprüng—
lichen Fassung, die etwas ausführlicher gewesen sei und von ihm
selbst hergerührt habe, so sei das dadurch gekommen, daß während
der sehr eingehenden Erörterungen auf den Antrag eines oder des
anderen der Theilnehmer an der Sitzung Streichungen an der vor—
gelegten Fassung vorgenommen oder einzelne Worte bezw. Sätze
eingeschoben worden seien. Er habe wiederholt die Erfahrung gemacht,
daß man an Beschlüssen nichts improvisiren oder ändern solle, oder daß,
wenn neue Fassungen für zweckmäßig erachtet würden, dieselben
am nächsten Tage noch einmal redigirt werden sollten. Verfahre