Full text: Zweiter Band (2. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 233 
ter der dritten Lesung der Krankenkassenvorlage sich noch einmal mit 
ihl einer Bittschrift an den Reichstag zu wenden. Es ist schon berichtet 
ing worden, daß diese Bemühungen vergeblich waren. 
in⸗ Bezüglich der Unfallversicherungsvorlage berichtete der Geschäfts— 
es führer Beutner, daß die Kommission des Reichstages die Karenz— 
en zeit von 13 auf 4 Wochen herabgesetzt habe. Er schlug daher vor, 
da das Unfallversicherungsgesetz voraussichtlich in der laufenden 
ille Session nicht zur Erledigung gelangen werde, die vom Central— 
ene verband eingesetzte Kommission mit der Weiterbehandlung der Sache 
n⸗ zu betrauen und sie zu beauftragen, entweder nach Benehmen mit 
es dem Direktorium die Frage nochmals dem Ausschuß vorzulegen, 
ten oder, wenn es nothwendig würde, ein direktes Eingreifen des 
rs⸗ Direktoriums zu veranlassen. Das Mitglied des Ausschusses, 
ide Reichstagsabgeordneter Lohren, berichtete dann über die An— 
len schauungen der Mehrheit in der Kommission des Reichstages. 
ing Einen längeren Zeitraum, als vier Wochen, für die Krankenkassen 
r— festzusetzen, sei der Kommission nicht zweckmäßig erschienen, weil es 
ten im Interesse der Unfallversicherungskassen selbst außerordentlich 
der wünschenswerth sei, daß die Kosten für das Heilverfahren, ohne 
ing Rücksicht auf deren Höhe, möglichst schnell von ihnen übernommen 
zu werden. Was man für den Arzt, den Chirurgen ausgebe, spare 
ter man hundertfach an dauernden Ausgaben. Wenn durch unzu— 
en reichende Behandlung der Halbinvalide zum Ganzinvaliden geworden 
um sei, hätte die Kasse dauernd eine größere Last zu tragen. Die 
es Heranziehung der Arbeiter zu den Kosten für die Unfallversicherung 
die könnte nicht verlangt werden, da die Krankenkasse bereits das 
en Krankengeld bis zur vollendeten dreizehnten Woche dem Verletzten 
gewähren sollte, wodurch ca. 11 pCt. der gesammten Unfallkosten 
den Arbeitern mit der Krankenversicherung aufgelegt würden. 
83 Nach Kenntnißnahme dieses Berichtes beschloß der Ausschuß 
her bezüglich der Unfallversicherungsvorlage auf seinem bisherigen 
im Standpunkte unverrückt zu beharren und die Kommission des 
al⸗ Centralverbandes mit der weiteren Behandlung dieses Gegenstandes 
en zu betrauen. In dem weiteren Verlauf der Kommissionsberathungen 
18⸗ des Reichstages zeigte sich leider, daß gerade diejenigen Bedingungen 
ten und Grundsätze, auf deren Beibehaltung bezw. Einfügung die Ver— 
sen treter der Industrie das größte Gewicht legten, die schwersten An— 
cke feindungen und entschiedene Zurückweisung erfuhren. 
or
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.