Full text: Zweiter Band (2. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 305 
land 
Die Verständigung unter den Industrien wurde dadurch 
enden außerordentlich erschwert, daß eine nicht unerhebliche Zahl selbst 
auf⸗ großer Unternehmer, die an den Vorkommnissen im öffentlichen 
nfall⸗ Leben keinen oder nur sehr geringen Antheil nahmen und der 
utheil Lebensweisheit innersten Kern glaubten in der ausschließlichen Ver— 
ntral⸗ folgung ihrer Sonderinteressen gefunden zu haben, dem Wesen der 
essen Unfallversicherung und dem Geiste des sie einführenden Gesetzes voll— 
das kommen verständnißlos gegenüberstand. So waren beispielsweise 
esetzt in verschiedenen Industrien die großen Unternehmer bestrebt, lediglich 
als unter sich, also mit Ausschluß der kleineren Betriebe ihrer Art, 
be⸗ Berufsgenossenschaften zu bilden. Dabei wurde nicht bedacht, daß 
amt, weder eine aus verhältnißmäßig wenigen großen Unternehmungen 
zur gebildete, noch eine nur aus den kleinen schwächeren Betrieben zu— 
dean sammengesetzte Berufsgenossenschaft die erforderliche Bürgschaft für 
dauernde Leistungsfähigkeit bieten könne. Eine rühmliche Aus— 
nahme machte die Rheinisch-Westfälische Großeisen-Industrie. Sie 
„die war von Anfang an bereit mit der sogenannten Kleineisen-Industrie 
es zu zusammen eine Berufsgenossenschaft zu bilden. Später stellte sich 
1884 freilich heraus, daß die Kleineisen-Industrie bedeutend genug für 
eichen eine eigene Berufsgenossenschaft war. In einer großen Ver— 
Geh. sammlung rheinisch⸗westfälischer Unternehmer verlangte ein großer 
ern. Fabrikant unentwegt die Bildung einer Berufsgenossenschaft allein 
elben für die Metallindustrie in Lüdenscheid. In gleicher Weise hatten 
gesetz die Maschinenfabrikanten in Halle-Giebichenstein allen Ernstes eine 
hung, Berufsgenossenschaft für sich allein gefordert. Bei dem Vor— 
Leemn handensein derart unreifer Anschauungen über das Wesen der von 
dem Gesetz der Unfallversicherung zugrunde gelegten Organisation 
hatte war es erklärlich, daß die Geschäftsführung des Centralverbandes 
aus⸗ Deutscher Industrieller außerordentliche Schwierigkeiten zu über— 
g bei winden hatte, bis es ihr gelang wenigstens für die vom Central— 
uis⸗ verband vertretenen bezw. mit ihm in Verbindung stehenden 
rufs⸗ Industrien einen Plan für die Genossenschaftsbildung aufzustellen. 
rung Zur Feststellung dieses Planes, und um die in manchen 
n zu Berufsarten noch fehlende Verständigung herbeizuführen, hatte das 
dung Direktorium des Centralverbandes Deutscher Industrieller auf den 
führt 3. und 4. Oktober 1884 eine Ausschußsitzung und eine Versammlung 
den der Delegirten nach Frankfurt a. M. berufen.“). Zu der letzteren 
*N Verhandlungenꝛc. des Centralverbandes Deutscher Industrieller, Heft29. 
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