Full text: Zweiter Band (2. Band)

2. Abschnitt: Arbeit des Centralverbandes. B. Sozialpolitik. 551 
Centralverband zur Folge gehabt hatte, so sei hier der Wortlaut 
dieses Theiles der Denkschrift wiedergegeben; er lautete: 
„Die in dieser Kommission gestellten Anträge und die 
n von ihr gefaßten Beschlüsse haben die Mitglieder des 
d Centralverbandes mit schwerer Sorge um das künftige 
Schicksal der Unfallversicherung erfüllt. Ohne Rücksicht 
auf die thatsächlichen Verhältnisse und die praktische Gestaltung der 
t Dinge und in nicht wenigen Fällen auch zweifellos ohne genügende 
Kenntniß derselben ist die Kommission anscheinend von dem Streben 
geleitet worden, einseitig die vermeintlichen Interessen der Arbeiter 
zu berücksichtigen. Die Kommission hat dabei die Vorbedingungen 
für die Entstehung und segensreiche Wirksamkeit dieses großen 
sozialpolitischen Werkes vollkommen außer acht gelassen, indem 
sie, unter deutlicher Bekundung eines an Verdächtigung 
grenzenden Mißtrauens gegen die Träger der Ver— 
sicherung, die Betriebsunternehmer, diesen Bedingungen 
auferlegte, durch welche dexen Interessen in vielen Be— 
ziehungen preisgegeben wurden. Denn die Kommission hat 
r durch ihre Beschlüsse nicht nur den Bestand von Einrichtungen in 
Frage gestellt, die von den Betriebsunternehmern wesentlich im 
Interesse der versicherten Personen ins Leben gerufen sind, sondern 
sie ist vielfach auch mit Zumuthungen an die Träger der Ver— 
sicherung herangetreten, die mit deren Stellung unvereinbar sind, 
und sie beabsichtigte ferner die Lasten der Versicherung in einem, 
die Ausfuhr der deutschen Industrieerzeugnisse und damit die Her— 
stellung derselben schädigenden Maße zu vermehren.“ 
„Diese wesentlich von sozialdemokratischem Geiste 
durchwehten und getragenen Beschlüsse und die in dieser 
Richtung noch viel weiter gehenden Anträge mußten im 
Centralverbande um so schwerere Bedenken erregen, da 
sie, wie aus dem Stimmenverhältniß unverkennbar zu 
ersehen ist, nicht nur von den sozialdemokratischen Mit— 
gliedern der Kommission ausgingen, sondern auch die 
willige Unterstützung der Vertreter anderer Parteien 
gefunden hatten.“ 
„Aber damit hat sich die Kommission nicht begnügt, sie ist 
auch nicht zurückgeschreckt vor weitgehenden Eingriffen in 
die bisherige, hauptsächlich auf die Selbstverwaltung der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.