Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

2. Allgemeine Werke aus der Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. 919 
Ausarbeitungen und Kollectanea hinterlassen, auf die noch 
wiederholt zurückzukommen sein wird. Hier seien nur einige Aufsäte 
allgemeineren Charakters erwähnt: 
1. „Was zum Krieg gehörig.“ Versuch einer Einteilung nach Be- 
griffskategorien im Sinne einer demnächst zu erwähnenden Arbeit Jakobis von 
Wallhausen. (Alt. Dillenburger Archiv: K. 923.) 
2. Allerlei Stratagemata. (Ebd. K. 925.) 
3. Studien über antikes Krieg3wesen, in8besondere „Allerlei 
observationes einen General betreffend“ nach Leo dem Taktiker und 
eine Reihe Paraphrasen von Abschnitten aus Thukydide3, Diony3 v. Halikarnaß, 
Kaiser Leo u. a. (Ebd. K. 923 und 925.) 
Ein Denkmal der eingehenden Beschäftigung Johanns mit 
dem Kriegswesen des Altertums ist ein prachtvoller Pergament- 
codex der königl. Bibliothek zu Berlin (ms. germ. fol. 3), der den 
| Titel führt: 
„Von der alten Perser, Griechen und Römer Kriegführung, welche weiland 
der Hoc< und wolgeborene Grave, Herr Johann der Mitler, Grave zu 
Nassau Cazenellenbogen, Vianden vnd Dieß aus den vornehmsten griechischen 
und lateinischen Skribenten zusammengetragen anno 1597. Nach oben genannten 
Grfl. Gnaden tötlichen Hintritt durch den H. u. w. geb. Graven, Herrn Johann 
Mauritium, Graven zu Nassau u. s. w., in eine richtige Ordnung in diesem Buch 
zusammentragen lassen. 1627.“ =-- Da3 Werk zeichnet sich durch die geistvollen 
farbenglühenden JUustrationen au3; der Text hat keinen selbständigen Wert. 
Weit bedeutender als diese Arbeit ist das hinterlassene Bruch- 
jtüc einer AuSarbeitung und Vereinigung der vom Grafen Johann 
im Laufe feines Lebens gemachten Beobachtungen und gesammelten 
Studien in einem Krieg3buche u. d. T.: „Kurze Observationes, 
welche Graf Johann der Mittlere bei Prinz Moritz in den 
Niederlanden annotiert, wie auch hernachen al8 sie das Com- 
mando in Liefflande vber das Schwedisch Kriegsläger 
gegen den Polen gehabt vnd leßtlichen in der Oberpfalz als sie 
gegen das Passausche vnd bayerische Kriegsvolk gestanden, in acht 
genommen, auch aus Kriegsbüchern gelesen vnd extrahirt vnd in ge- 
wisse Capite vnd Titull gefaßt, welches anno 1597 angefangen vnd 
von Jahr zu Jahren continuiret worden.“?) 
Die Vorrede sagt, daß diese AuSarbeitung zur Belehrung junger Krieg3- 
leute geschrieben sei. „Dann weil einmal gewiß, daß kein Mensch von natur 
1) Altes Dillenburger Archiv K. 924. Der Band ist mit „Krieg3buch Tom 111“ bezeichnet. 
Die beiden ersten Bände enthalten aber nur vorbereitende Arbeiten zu dem unvollendeten Hauptwerke.
	        
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