Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

922 Des XVII. Jahrhunderts erste Hälfte. I. Allgem. kriegswissenschaftl. Werfke- 
erhalten , weilen er maistentheils mit Hochtütsch Volkh gekriegt. Sonsten geben 
die Wallonen gute Kirisser, wie denn auch vil der Hochtütschen.“ =- Ob die 
heimischen Soldaten vorzuziehn. (Ja, namentlich außer Landes*. Bestallung und 
Werbung. Musterung. Monatssold einer Compagnie 3. F. Vom Regiment 
richten. Von Richtung der Compagnien zu Pferdt. Von Vffrichtung der Ar- 
tolleria. Wa8 die Alten vff einen wol qualificirten General gehalten. Wie 
Kriegsberatschlagung anzustellen. 
Aus nur wenig: späterer Zeit, vielleicht aus d. J. 1612, rührt 
ein anderes Manuskript der Stuttgarter Bibliothek her (milit. fol. 
no. 65), das keinen Titel hat. Eine spätere Rückenbezeichnung nennt EN 
e8 „Abhandlung von der Tactik und Artillerie.“ 
Der Verfasser hat sich nicht genannt; doch geht aus seinen Mitteilungen r 
hervor, daß er Untertan des Markgrafen von Brandenburg „zur Ohnspach“ war, k 
daß er sich seit den achtziger Jahren des 16. Jhdts., vielleicht noch länger, an 4 
vielen Feldzügen beteiligt und i. J. 1605 auf Veranlassung seines LandeSherrn a 
für die Generalstaten ein Regiment Fußvolk errichtet hat. Endlich wurde er, 1610, M 
al3 die unierten Fürsten den possidierenden Erben der Jülich' schen Länder „assi- 1 
stierten“, dort zu einem General der Artiglerie bestellt, und in dieser Stellung Ei 
scheint der alte Herr seine Abhandlung geschrieben zu haben. 2: 
: . ..0 : “ meide 
Der erste Teil derselben, welchem dieje biographischen Angaben „ 
entnommen sind, führt keine Überschrift. Er beschäftigt sich einleitend es 
in aller Kürze mit dem Wesen des Krieges und mit der Heeres- jen? 
aufbringung sowohl im Altertum als auch im Mittelalter und [hy 
im 16. Jhrhdt. Nur für den leßteren Zeitraum bieten die Mittei- Du 
2 0") 
lungen des Verfassers Interesse. 4 
Er sagt u. a., vor Zeiten habe ein deutsches Fähnlein 1000 Mann M. 
gezählt, dann lange Zeit 500, und ein einziger Oberst habe das ganze Fußvolk un 
eines Heeres befehligt, so 1529 Schärtlin, als er die Türken im Ländlein ob der 
Ens sc<lug. Die Hauptleute hätten keinen „Leitenampt“ gehabt, „vnd also der 
Fenderich die ander Person gewesen; dahero es kompt, daß vnder den Teutschen 
der Fenderich vor dem Leitenampt ressortirt ist. Hernach vnd sonderlich zu ! 
Kayser Karls Zeiten sein Obersten bestelt worden, deren jeder gewohnlich 10 Fend- 4 
lein von 400 Mann jedes gefürt, vnd dem Hauptmann ein Leitnampt geordnet EN 
worden. Der Oberst hat jeden Hauptmann, den Fenderich vnd Feldwaibel ernent, 
der gemain Mann hat 2 gemaine Waibel, Furier vnd Fierer, auch Ambassaden | 
nach Gefallen vßgelesen, die alle Monat jhre Dienst resignirt, vom gemainen 
Mann aber wieder bestätigt oder ander angenommen. Der Fenderich hat den 
Leitenampt vnd die Spielleut geworben.“ Profoß , Wachtmeister, Scultheiß, 
1) Dies ist nur ein scheinbarer Widerspruch mit der Bemerkung über den Ausschuß in der ersten 
Abhandlung; denn hier sind geworbene Untertanen gemeint.
	        
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