Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

2. Allgemeine Werke aus der Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. 927 
derfelben zu erläutern. [S. 580.] Diesem Vorbilde folgte unter den 
großen Eindrücken der niederländischen Kriege ein Flamänder, de Gorter, 
nach und schuf einen großartigen Belagerungs3- und Schlachten- 
atlas des 16. Jhdts. , dessen Manuskript in der kgl. Bibliothek 
zu Brüssel aufbewahrt wird. (Ms. 22089.) 
Der Atlas beginnt kurz vor der Schlacht von Pavia mit dem Kampfe um 
Rhodos 1522 und endet mit der Einnahme von Brevort 1606. -- Die Ausführung 
ist vortrefflich ; die Zuverlässigkeit würde sich nur durch eingehende Einzelstudien 
nachweisen lassen. Bedenklich ist der Umstand, daß die Heerhaufen des Prinzen 
Moriz von Oranien bei Nieuport nicht in der von den Historikern überlieferten 
modernen geschachten Stellung, sondern ganz in alter Weise als viereckige Massen 
geordnet erscheinen. DaSselbe gilt übrigens auch von andern zeitgenössischen 
Darstellungen dieser Schlacht, z. B. von dem im Amsterdamer Rijk8-Museum 
(n0 497) befindlichen Olgemälde derselben von Paulus v. Hillegardt und von dem 
betreffenden Plane in dem wenig jüngeren 
Atlas der Schlachten und Belagerungen des Pierre 
le Poivre, ingenieur Montois, welcher ebenfalls der Brüsseler Bibl. 
angehört. (Ms. 19617.) 
Diese Arbeit wurde 1626 dem kathol. Könige gewidmet und ist offenbar. 
vom spanischen Standpunkte aus redigiert. Es ist ein großes Foliowerk von 
121 Bl. mit Plänen, beginnt mit Tunis (1534), bringt dann aber fast nur, 
niederländische Kriegöereignisse. 
817. 
Da Deutschland während des ersten Viertels des 17. Jhdts. 
eines nur allzu erschlaffend wirkenden Friedens genoß, so war es 
natürlich, daß man sich die Erfahrungen der kriegführenden Nachbarn 
nußbar zu machen suchte und daher ausländische Bücher militärischen 
Inhalts verdeutschte. Dies geschah insbesondere mit italienischen 
und französischen Werken, und hier steht der Zeit wie dem Werte 
nach durchaus in erster Reihe das berühmte Buch des Basta über 
den General-Feldobersten. 
Giorgio Basta war als Sohn eines epirotischen Edelmannes 1550 zu Rocco 
bei Tarent geboren. Er trat früh in Krieg3dienst und führte schon 1579 in den 
Niederlanden unter Alessandro Farnese ein Regt. Albanesen. Drei Jahre später 
ward er Generalkommissar der gesamten Reiterei in spanischem Dienst. Als solcher, 
nahm er an der Eroberung Antwerpen3 und Bonn, an der Schlacht von Jvry 
und allen Vorfällen jenes Krieges bis 1598 eifrig teil. Besonders rühmlich war 
die von ihm durchgeführte Verproviantierung der von Henri IV. belagerten Festung 
La Fere. Im IJ. 1599 erschien Basta als General-Lieutenant des Kaisers an der 
Spitße einer OperationZarmee in Siebenbürgen, schlug 1600 den walachischen
	        
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