Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

948 Des XVI. Jahrhunderts erste Hälfte. I. Allgem. kriegswissenschaftl. Werke: 
solche für die Artillerie, und den Beschluß machen geschichtliche Beispiele : Lager von 
BiSli> und Wesel (August 1620), Lager von Waelwy>, Lager bei Jselburg (1626). 
Als3 Muster von Festungsanlagen reihen sich hieran die Pläne von 
Nn Linghen und Anontia in Savoyen, als Muster einer 
| Belagerung die Darstellung der Arbeiten vor Grol. 
2 Nun wendet sich die Handschrift merkwürdigerweise 
SINT aufs neue taktischen Einzelheiten zu. Unter der Über- 
| schrift »De Qaration du Bataillon contre la 
ceavallerie« werden zwei Vierec>k8ordnungen dargestellt, 
bei denen die Schüßen in die Mitte genommen sind, ein u 
3. Achtec> mit Schüßenumsäumung und einHataillon ron. ö 
8 -- »Un Regiment en bataille defengivec taftiy" 
2 “ ist mit vorgeschobener Mitte aufgestellt, derart, daß Piken entipt 
ne und Schüßen einen in sieben Stufen abgestaffelten Keil enen 
qa vor der Front bilden. (Ähnlich wie Fig. 3.) Ki 
Sn Den Beschluß machen Sc<hlac<htordnungen . j 
30 Gustav Adolfs von Schweden: Eine Ordnung Ziel 
00 von 8000 Mann zu Fuß und 400 Pferde, die der König Der 
nn 00 am 18. Dezember 1627 gestellt, eine Ordnung in Preußen 141 
IO H 1626 , eine im Lager von Dirschau im Juni 1628, eine vent 
00 39 bei Graudenz am 27. Juli 1628 und eine bei Preußisch- m 
in 90 Straßburg am 27. Dezember 1628. Alle diese Auf- In 
18 08 stellungen weisen zwei bis drei Treffen auf, deren erstes % 
8 (ja bei der einen Schlachtordnung sogar auch das zweite) in 
aD dur<h Vorwärtsschieben der Mittelabteilungen von ID 
ans Arrieregarde , Bataille und Avantgarde in eine oder ZIM 
2 38 mehrere Stufen gestaffelt, also keilartig gebil- in 
"Be det ist. Diese Anordnung bezieht sich allerdings nur auf - 
+ 00 das Fußvolk; das zweite und dritte Treffen bestehen In 
30 vorwiegend, meist sogar ausschließlich, aus Reiterei. = 
Beispielsweise gebe ih S. 949 von der Dirsc<hauer 
Za Schlachtordnung die Aufstellung des linken 
Flügels und der Arrieregarde wieder; Bataille . 
3 und Avantgarde, die mit zum Centrum gehören, sind do 
ä genau wie die Arrieregarde , der rechte Flügel genau | 
2 wie der linke angeordnet. „ae 
2 = Diese frühen Shlachtordnungen Gustav Adolfs sind Dew 
2 von hohem Interesse. Es ist mir nicht bekannt, daß sie 
an irgend einer anderen Stelle dargestellt wären. Sie zeigen 
no< eine Neigung zur Verkünstelung, welche in den deutschen Jeldzügen des 
Schwedenkönigs nicht mehr hervortritt, zugleich aber in den gestaffelten Keil- 
stellungen des Fußvolks nahe Verwandtschaft mit solchen Schlachtordnungen 
Friedrich Heinrichs von Oranien , wie sie Figur 3 dieser Seite beispiel8weise ver- 
anschaulicht.
	        
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