1162 Des XVII. Jahrhunderts zweite Hälfte. I. Allgem. kriegswissenschaftl. Werke.
De bello contra Turcos prudenter gerendo Libri vari, |
Sgelecti et uno volumine editi cura Herm. Conringii. (Helm-
stadt 1664.) !) ir
Die Sammlung enthält die Schriften Lazari Soran zii (1601), Achilles ier
Tarduccii (1601), Anonymi dissertatio sub Amurathe IIL, Gislenii Bus-
bequini, Joannis comitis Tarnovii cum praefatione Strasii ad Ca- EE
rolum V., Lazari Svendii baronis, Felicis Petancii, Christiani Franci eme
und Henrici Turii, vicecomitis de Tourenne d. d. 31. Aug. 1663. eien
Fign
3. Gruppe. genom
Allgemeine Werke aus dem leßien Viertel des 17. Iahrhunderts. En
8: 9. mals
Alle militärischen Denker der zweiten Hälfte des 17. Ihdts. über- iv
traf ein Mann, der in Italien geboren war und meist italienisch
schrieb, der jedoch infolge seiner deutschen Erziehung und als öster- ien
reichischer Feldherr und deutscher Reichsfürst von deutschen Anschau- jeldwe
ungen durchdrungen worden war, den daher Deutsche wie Italiener hal
den ihren nennen dürfen: Montecuccoli. Ne
Raimund Graf Montecuccoli entstammte einer im 10. Jhdt. von Hoch- Z s
burgund nach Italien eingewanderten Familie und wurde 1609 auf dem Schlosse .
Montecuccolo im Herzogtume Modena geboren. Sein Oheim, Graf Ernst Mon- u
tecuccoli, kaiserl. Feldzeugmeister, ließ ihn i. IJ. 1625 als MusSketier in das Re- ri
giment Collalto eintreten, das damals zu Schweinfurt lag und in dem Raimund “
1626 zum Pifkenier befördert ward. Er hat also nicht nur „von der Pike auf“ m
gedient. Al8 Pikenier und Fähnrich focht er in Flandern und Holland, trat in
dann zu einem kroatischen Reiterregiment über, wurde aber 1629 bereits Haupt- in
mann im Infanterieregiment Wangler. Als solcher nahm er an Unternehmungen
in den Niederlanden wie in Deutschland teil, wurde 1631 bei dem Sturm auf Pr0
Neubrandenburg verwundet, dann zu den Dragonern seines Oheims versetzt, bei iti
Breitenfeld abermals verwundet und gefangen, ausgelöst und 1632 als „Major“ von
bei Ernst Montecuccolis Infanterieregt. wieder angestellt, um schon ein Jahr Zer
später zum Oberstlieutenant im Cavallerieregt. Vitzthum befördert zu werden. Ne
Nach seinem eigenen Ausspruche hegte der Graf lebhafte Vorliebe für die Reiter- nil
waffe, unterschäßte jedoch keineSweges den Wert der Fußtruppen. Im I. 1635 Zu
erstieg Raimund an der Spiße von 200 Kürassieren die Breche von KaisersSlautern um
und wurde in Folge dieser ungewöhnlichen Waffentat Oberst des betreffenden 0m
Kürassierregiment8. Nach einer Reihe glänzender Reitertaten an der Elbe und UR
in der Mark (Überfall Wrangel8 bei Wolmirstädt, Schlacht bei Wittsto>) wie )
nach tüchtigen Leistungen im pommerschen Belagerungskriege ward der Oberst |
1) Kgl. Bibl. zu Berlin. (F. m. 9112.)