Full text: XVII. und XVIII. Jahrhundert bis zum Auftreten Friedrichs des Großen 1740 (21. Band, 2. Abtheilung)

1. Die Bearbeitung der antiken Überlieferung. 875 
que eux mömes gont este contraincts de renforcer leurs bataillons contre 
le peganteur de la cavaillerie, comme aussi depuis 'experience a dimonsgtre 
6videmment estre n6&cesgaire, comme 1a rayson le recommande encores. 
Et je confesse bien qu'a l'exemple des Romains, l'ordre que v. E. m'a 
montre a Ahrnem, et le milleur et invicible; toutes fois a ceste canutele 
que les troupes et altitudo aciei Soit bastant contre la furie de cavaillerie. 
Bien entendu que j'approuve entierement un tel fagon de renger une arm6&e 
en bataille aux grands armees Royales, comme les Romains avoyent; mais 
AUX petites armees de quatre a gix mille hommes, j'estime que et la rayson 
veult et la n6cessite contraindra d'imiter l'exemple de Leo Imperator, le- 
quel livret je tiens pour une vraye instruction d'un capitain gen6ral pour 
Se pouvoir Souventefois ramentevoir de gon office. 
V. KE. ma faict dire par Regimorter de desirer le mots Allemans 
lesquels j'usoy en l'exercice de mes goldats; lesquels gont: 
. | stan gereedt! 
Asgiste ad arma past op't geweehr !“ 
(Hier folgt eine Reihe lateinischer Befehl8wörter mit deutscher Übersetzung. 
Dann fährt Graf Wilhelm Ludwig in der einmal ergriffenen Sprache niederdeutsch 
fort:) „Dit syn ongeveer alle precepta, die Aelianus gebruykt . . . Hetwelcke ich 
bidde dat u. E. my ten besten gelieve te holden, ende so u. E. oirsaec> ende 
vecasie mogen velicht becomen om darover te lachen, dat doch sulzx inter parietem 
ende amicos geschiede . . . 3. Exc. recommandere i> mynen broeder, die ick hoope 
dat hy sich tot denselvigen dienst trouwely> sal bruy>en. J> bitte u. E. bevele 
hem, dat hy nit versuyme, die Geometrie te leven. Datum Groning. den 
8. Decemb. 1594.“ 
Aus diejem Schreiben geht hervor, daß, während Prinz M or iz 
in jeinen Einrichtungen durchaus dem römischen Vorbilde folgte und 
| das Heil in der Erneuerung der polybianischen Taktik erblickte, Graf 
Wilhelm Ludwig nicht ohne Bedenken sah, wie die doch nur 
kleinen Heere, welche den Niederländern zur Verfügung standen, 
möglicherweise in allzu schwache Einzelhaufen zerlegt und namentlich 
überlegener Reiterei gegenüber in Gefahr gebracht würden. Als Gegen- 
gewicht empfiehlt er das Studium der leontinischen Taktik, welche 
allerdings auch mehrere, mindestens zwei Treffen voraussett, diese 
Treffen aber nicht in taktische Einheiten auflöst, sondern in phalan- 
gitischen Fronten zusammenhält, deren EvolutionSeinheiten die Tagmen, 
d. h. Kompagnien, bilden, welche 256 Mann zählen und MannsS- 
quadrate darstellen: 16 in der Front und 16 in der Tiefe. 
Im J. 1612 erschien auch eine neue italienische Übersezung von 
Leos Werk zu Neapel, und deutlich vermag man bei den höher- 
jtehenden Kriegsschriftstellern des 17. Ihdt3., zumal bei Moriz v.
	        
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