20 Magnet. Wirk. d. dielektr. Verschiebungsströme.
Gleichungen gerade so wie (91), so tritt überall zu 7. hinzu
das neue Glied: v_.
ax (159%)
Das ist nach der ersten der Gleichungen (5) die x-Kompo-
nente der Dichtigkeit des dielektrischen Verschiebungsstromes.
Deren elektromagnetische Wirkung ist es also zunächst, die wir
in Kap. VI vernachlässigt haben. Sie ist meist klein gegenüber
der damals allein betrachteten elektromagnetischen Wirkung der
Leitungsströme. Das geht aus den vorstehenden Gleichungen in
Verbindung mit den bekannten Größenverhältnissen zwischen
elektrostatischen und elektromagnetischen Wirkungen folgender-
maßen hervor: Alle Größen sind in diesem Paragraphen wieder
im elektrostatischen Maß ausgedrückt; also auch die Kompo-
nenten der Stromdichtigkeit %. Relativ kleine, z. B. induzierte,
Feldstärken € ‘können, längs Leitungen elektromotorisch tätig,
schon zu Leitungsströmen mit kräftigen elektromagnetischen
Wirkungen Anlaß geben; dabei können sie für elektrostatische
Wirkungen doch noch als sehr schwach zu bezeichnen sein, so
daß für sie € kleine Werte hat und also auch 0€/öt, wenn € sich
nicht sehr schnell ändert. Mithin werden sich die dielektrischen
Verschiebungsströme, weil durch (159*) gegeben, nur bei sehr
schnellen Änderungen neben den Leitungsströmen elektromagne-
tisch geltend machen.
Nachgewiesen aber ist ihre elektromagnetische Wirkung
prinzipiell durch den auf pag. 15 und 16 beschriebenen Versuch
von Röntgen.
Noch eins muß hervorgehoben werden. Im freien Äther
für D = 1 wird die Dichtigkeit des dielektrischen Verschiebungs-
stromes:
06
4m Ol
und geht mit den Kompoventen dieses Wertes in die Glei-
chungen (159) ein. Elektromagnetisch wirksam ist also nicht
allein die zeitliche Änderung der dielektrischen Polarisation der
ponderablen Atome, sondern auch die des freien Äthers. Das
war gemeint, wenn auf pag. 13 davon die Rede war, daß einer-
seits die Dielektrisierung des Äthers, andererseits die Ver-
vu