SCHIESSPULVER. — SCHILDPATT. 101
AA 312 Kaliumehlorat, 125 Zinksulfat und 125 Kaliumpermanganat in 10000 Wasser
dr behandelt, abgepresst, gekörnt, getrocknet.
= Ausser dieser bekannt gegebenen Bereitungsweise existiren noch andere Dar-
© stellungsverfahren für rauchloses Schiesspulver, die wohl dem vorstehend ange-
| gebenen in mancher Hinsicht ähnlich sein mögen, aber seitens der Armeeverwal-
. tungen natürlich geheim gehalten werden.
Schiffhausen’s balsamisches Pflaster, s. Ba. IV, pag. 23.
irn Schiff’s Cholesterinreaction besteht darin, dass, wenn Cholesterin mit
ve concentrirter Schwefelsäure zusammengebracht und hierauf Ammonflüssigkeit zu-
aiten. den vefügt wird, eine rothe Färbung entsteht. — Schiff’s Harnsäurereaction beruht
ü darauf, dass eine alkalische Harnsäurelösung auf Silbernitratpapier. einen braunen
Fleck erzeugt. — Schiff’s Probe auf Harnstoff besteht darin, dass Harn mit
etwas Furfurol und Salzsäure versetzt eine violette Färbung gibt; schliesslich
setzt sich _eine_braune unlösliche Masse ab.
I Schiffspech, s. Pix, Bd. VIIL, pag. 246.
Schildkrötenöl, s. Chelone, Bd. IV, pag. 658.
Va Schildpatt heissen die technisch verwendbaren Panzerplatten einiger See-
' reich schildkröten der Gattung Chelone (s. Bd. II, pag. 658), insbesondere der Carette-
Schildkröte (Chelone imbricata L.).
be Erdöl, Diese besitzt einen eiförmigen, schwach gewölbten Rückenpanzer von 50, sogar
| Parafı 90cm Länge, dessen Schilder durch gegenseitiges Ueberragen besonders gT0SS,
8 Erdöles dabei auch dick, fest, glatt, durchscheinend gelblich und dunkelbraun gefleckt,
nedikt. sehr elastisch, in der Kälte jedoch spröder als Horn sind. Der flache Bauchpanzer
A ist aus kleineren, dünnen und gleichmässig gelblichen Platten zusammengesetzt.
a ET Das Schildpatt ist eine Epidermidalbildung wie das Horn, und besteht auch
EeKOp wie dieses aus geschichteten Oberhautzellen, entbehrt aber der für das Horn
vach Bier charakteristischen Markcanäle (s. Bd. V, pag. 275). Mikroskopische Schnitte
8 IS erscheinen unter Wasser gesehen als streifige, farblose oder gelbliche Masse, erst
ch ade, auf Zusatz von Kali- oder Natronlauge quellen die Oberhautzellen auf und werden
aedikt, deutlich als dicht gelagerte Plattenzellen sichtbar.
yon Einen grossen technischen Vorzug besitzt das Schildpatt gegenüber dem Horn
On in der Eigenschaft, sich vollkommen zusammenschweissen zu lassen, so dass fehler-
hafte Platten und zerbrochene Gegenstände ausgebessert und auch die Abfälle
Pa noch verwerthet werden können. Auch ist kein anderes Horngebilde so fest und
| geschmeidig, so klar durchscheinend und so glänzend polirbar.
ie Der Werth des Schildpattes hängt in erster Linie von der Farbe, sodann auch
N von der Form, Grösse und Dicke der Platten, sowie auch selbstverständlich von
ihrer Unversehrtheit ab.
/ Die beliebteste Farbe ist gegenwärtig das fleckenlose Gelb oder „blond“,
welches die kleinen, dicken, klauenförmigen Randplatten, „Klauen“, „Füsse“ oder
„Nasen“ genannt, und die dünnen Bauchplatten besitzen. Unter den gefleckten
Sorten steht obenan das ostindische, schwarzgelb getigerte Schildpatt; das west-
indische ist eigenthümlich rothfleckig geflammt, das egyptische_ ist schmutzig roth-
braun, verschwommen.
Von den 13 Rückenplatten sind die 2 mittleren Seitenplatten jeder Seite, die
sogenannten „Hauptplatten‘“ die werthvollsten, weil sie die grössten und dicksten
nd Prre- sind. Ihnen zunächst stehen die beiden vorderen Seitenplatten und die beiden
hinteren „Spitzplatten‘“, es folgen die 4 gekielten Rückenplatten_und die _5eckige
PD „Kopfplatte“.
Seh Als Ersatz für das theure Schildpatt verwendet man oft Horn, Celluloid, Gela-
Ca tine und entkalktes Elfenbein. Die Nachahmung ist dem Aussehen nach gewöhn-
Se lich eine sehr vollkommene. Von anderen Unterscheidungsmerkmalen abgesehen,
1 “ bietet. der mikroskopische_Bau_die_sichersten_ Kennzeichen. J.Moeller.