106 SCHIZOMYCETES. — SCHLACHTHÄUSER.
Jungsgesch. d. mikroskop. Algen und Pilze (1854). -— Cienkowsky L., Zur Morphologie
der Bacterien. 1877. — Billroth, Untersuchungen üb. d. Vegetationsformen von Cocco- al
bacteria septica. Berlin 1874. — Koch R., Zur Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten, X
Leipzig 1878. — Naegeli C., Die niederen Pilze in ihren Beziehungen zu Infectionskrank-
heiten... München 1877. — Derselbe, Untersuchungen üb. niedere Pilze. München 1882. — ©
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mowsky A., Unters. üb. d. Entwickelungsgesch. u. die Fermentwirkung einiger Bacterien. ur
Leipzig 1880. — Fitz A., Ueber Spaltpilzgährungen. Berlin 1881—18834. — Zopf W., Zur Sabs
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1. Zeitschriften : Centralblatt für Bacteriologie und Parasitenkunde, Cassel. — Mittheilungen E
aus dem kaiserl. Gesundheitsamte. Berlin. — Arbeiten aus dem kaiserl. Gesundheitsamte, N
Berlin. — Baumgarten, Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den pathogenen Ar0l
Mikroorganismen. Braunschweig. Wettstein. Ges
Schizophyten (Schizophyceen). Bezeichnung für jene niederste Classe von drei
Pflanzen, deren Arten keine Geschlechtsorgane entwickeln, sondern deren Ver- mM
mehrung ausschliesslich durch Theilung erfolgt. Wenn ausserdem Sporenbildung FI
vorkommt, ist dieselbe nicht so sehr ein Mittel der Vermehrung, als vielmehr ein 08
solches der Reproduction.
Mit Rücksicht darauf, dass aber ausser der den Namen Schizophyten (Spalt- 0
pflanzen) bedingenden Zelltheilung Sporenbildung immerhin auch vorkommt, hat a
SAcas den Namen „Protophyten‘“ vorgeschlagen. die
Es lassen sich zwei, morphologisch gleiche Reihen von Schizophyten unterscheiden : 81
eine chlorophyllhaltige Reihe, die in Folge dieses Merkmales den Algen zuge- nad
rechnet wird und die Familie der Cyanophyceen bildet, ferner eine chlorophyll- 3pre
lose Reihe, welche die niedersten Pilzformen umfasst, die der Schizomyceten erzit
(s. d.) oder Bacterien.
Trotz dieser Scheidung ist man berechtigt, die gemeinsame Classe der Schizo- dur
phyten oder Protophyten aufrecht zu erhalten, selbst wenn im Uebrigen die bed
beiden Classen der Algen und Pilze getrennt werden. Dafür spricht nicht nur die be
schon erwähnte vollkommene Uebereinstimmung in morphologischer Hinsicht, sondern win
auch der Umstand, dass Arten der .Schizomyceten vielfach mit solchen der
Cyanophyceen und umgekehrt in genetischem Zusammenhange zu stehen wen
scheinen, wie dies in neuester Zeit die Untersuchungen von ZOPF, HANSGIRG und na
ZUKAL ergeben haben. Wettstein.
Schlachthäuser. In vielen Städten, z. B. Paris , Brüssel, Berlin, Wien ete., 7
bestehen schon seit geraumer Zeit öffentliche Schlachthäuser, eine sanitäre Ein- a
richtung, durch die, wenn sie mit Schlachthauszwang verbunden ist unter gleich- Tel
zeitiger Aufhebung der Privatschlächtereien, allein eine Fleischschau mit Aussicht .
auf Erfolg durchgeführt werden kann. Die Bedeutung der öffentlichen Schlacht- 19
anstalten besonders für grössere Städte ist erst recht hervorgetreten, als die öffent- Pa
liche Gesundheitspflege sich gegen die Verbreitung von Volks- und 'T’hierseuchen ES
zu wenden begann. Die hier in Frage kommenden Seuchen sind in erster Linie '
Milzbrand , Rotz und Trichinose, deren Uebertragbarkeit durch den Genuss des gel
Fleisches feststeht, in zweiter Linie dann Perlsucht und Schafpocken, über deren wen
Infectiosität noch die Meinungen auseinandergehen, die indessen unter gewissen and
Vorbedingungen wohl als nachgewiesen gelten kann. Weiterhin kommen auch Car
noch alle ekelerregenden Zustände der Schlachtthiere, wenngleich sie nicht direet um
ansteckende Krankheiten hervorzurufen im Stande sind, in Betracht. Ms
Dem Vertriebe von bedenklichen Fleischsorten wird durch die Errichtung von
öffentlichen Schlachthäusern am wirksamsten entgegengetreten, vorausgesetzt, dass 50
die amtliche. Controle einem wissenschaftlich gebildeten Thierarzte übertragen ist.
Zudem bieten aber diese Anstalten noch viele andere Vortheile für das öffentliche
Wohl, vor Allem wird durch die „Schau‘ alsbald ein. mit einer Seuche behaftetes *
Thier von dem anderen getrennt und so am wirksamsten der Weiterver- j
breitung der Seuchen vorgebeugt. Ergibt sich dagegen erst bei der Prüfung der 8
Organe nach dem Schlachten, dass das Fleisch ohne Schaden für die Gesundheit ww
nicht genossen werden kann. so ist wiederum von g&rösstem Werth. dass der r