114 SCHLANGENHOLZ. — SCHLEIM.
Piratinera quyanensis Aubl. und einiger tropischer Leguminosen. — Schlangen-
moos ist Herba Lycopodii. — Schlangenpulver oder Schlangenmehl ist Lyco- n
podium. — Schlangenwurzel ist Rhiz. Bistortae ,_ auch Rad. Serpentartiae,
Asart, Cimicifugae. (ir
Schlangenkühler, s. Kühlapparate, Bd. VI, pag. 154. seh
Schlehenblüthen oder Schlehdornblüthen sind Flores Acaciae (von M
Prunus spinosa). ha
Schleichera, Gattung der Sapındaceae. Bäume mit paarig gefiederten Blättern öl
und traubigen Inflorescenzen aus corollenlosen Blüthen,. Kelch 5spaltig, Staubge- bald
fässe 6—10, Fruchtknoten 3fächerig, zu Steinfrüchten sich entwickelnd. Uac
Schleichera trijuga W., ein ostindischer Baum mit 3jochigen, ganz- en
randigen Blättern und achselständigen Blüthentrauben , gilt als die Stammpflanze Be
des echten Macassar-Oeles. Es wird aus den Samen gepresst, welche zu 1—3, PM
von einem weissen (nach anderen Angaben rothbraunen) Arillus umgeben, in der Der
entsprechend gefächerten, pflaumengrossen Frucht sitzen. Die Samen sind 1cm
lang, 0.5g schwer, oval, die beiden Cotyledonen sind. schwer trennbar. Das Fett in
enthält gegen 0.05. Procent Blausäure (GEHE), welche schon an dem Geruche
erkennbar ist. Es löst sich leicht in Aether, Chloroform und Petroläther, schwer
in Weingeist, schmilzt bei 22°, spec. Gew. 0.924.
Es enthält 91 Procent in Wasser unlösliche Fettsäuren, darunter 50 Procent 4x
Oleinsäure, ferner Laurinsäure, Arachinsäure, Butter- und Essigsäure (ITALLIE, &
Pharm. Ztg. 1889). -
Schleier. Die botanische Morphologie bezeichnet verschiedenartige , hüllende Dex
Gebilde als Schleier. So heisst velum, involucrum oder volva die den jungen
Fruchtkörper vieler Hutpilze umgebende, später zerreissende Hülle. IZndustum
heisst der die Sporenhäufchen (Sori) der Farne_bedeckende Schleier.
Schleim kommt in den Pflanzen sehr häufig vor als secundäre Verdickungs- uch
schicht oder als Umwandlungsproducet der Zellmembranen oder als Interecellular- fade
substanz /(Laminarta), seltener ursprünglich als Zellinhalt. ld
Die drei erstgenannten Formen können als Schleimmembranen zusammengefasst ent
und durch ihre Quellbarkeit in Wasser charakterisirt werden. Der Grad der Quell- {em
barkeit ist allerdings sehr verschieden, ansteigend bis zur vollständigen Löslich- ltr
keit, und ebenso verschieden ist das mikrochemische Verhalten. Es gibt Schleim- rn:
membranen, die auf Zellstoff (Oberhaut der Cydonia-Samen) reagiren, andere dien
werden durch Jod allein gebläut (Cotyledonen von Tamarindus), die meisten ir
werden durch Jod gelb gefärbt. Diese bezeichnet TSCHIRCH („Angewandte Pflanzen- in
anatomie‘“) als echte Schleime, die bei der Oxydation mit Salpetersäure neben
Oxalsäure Schleimsäure geben (Zinum, Psyllium, Trigonella, Carrageen, Althaea),
während die noch Zellstoffreaction zeigenden sog. Cellulose-Schleime mit Salpeter-
saure keine Schleimsäure liefern (Cydonia, Sinapis, Salep, Laminaria, Salvia). Ss
Beide Kategorien sind (mit Ausnahme von Psyllium) in Cuoxam unlöslich. ver
Während man früher die verschleimenden Membranen als aus der Metamorphose An
der ursprünglichen Zellwand hervorgegangen ansah, haben FRANK und TSCHIRCH für
für viele und gerade die bekanntesten Fälle die selbstständige Anlage von Schleim- lag
schichten nachgewiesen, so dass diese als die Regel gelten kann und nur der ah
Traganth und der in Iysigenen Gängen auftretende Schleim sicher auf Meta- ne
morphose zurückzuführen sind (s. Gummosis, Bd. V, pag. 48). V;
Viele Schleimmembranen zeigen bei ihrer Quellung Schichtung, mitunter sind auch 1
noch andere Structurverhältnisse (z. B. Spiralbänder bei Salvia) zu unterscheiden,
wodurch eine Analogie mit den secundären Celluloseverdickungen hergestellt wird. 7
Schleimmembranen kommen vor in der Epidermis, in Wurzeln (Althaea), in 1
Rinden (Cinnamomum), im Endosperm /Foenum graecum), im Mesophyll (Tilta,
Buccu), in-der Samenschale /Cacao).