120 SCHLUCHZEN. — SCHMELZ.
erfolgt stets mit grosser Geschwindigkeit, weshalb der dabei erzeugte Ton laut
und kurz ist. Es ist meist von einem ruckweisen Aufwärtssteigen des Kehlkopfes
begleitet und entsteht bei nervösen Individuen (Hysterie) oft durch psychische
Erregungen, aber auch bei gesunden Individuen refleetorisch von den Ausbreitungs-
gebieten des Glossopharyngeus und des Vagus. Es ist eine eigenthümliche, zunächst
ganz unerklärbare Erscheinung, dass manche Personen sofort Schluchzen bekommen,
sowie sie den‘ ersten Bissen eines bestimmten Nahrungsmittels (Brot) verschlucken,
während alle anderen Nahrungsmittel in dieser Beziehung ohne Effect sind. Löwit.
Während die Anfälle gewöhnlich nur kurze Zeit dauern, leiden hysterische
Personen daran oft Jahre lang. Wird die Reizung durch Affectionen von Organen
unterhalten, so müssen natürlich diese Zustände beseitigt werden. Anhalten des
Athems, plötzliches Erschrecken, ein Schluck kalten Wassers, ein Bissen Brotrinde
u. s. w. sind Volksmittel, die sich gegen geringgradige Anfälle ganz gut bewähren.
Gegen schwere Fälle werden Narcotica , Hautreize , Elektricität in Anwendung
gebracht.
Schlucken, s. Schlingen, pag. 118.
Schlüsselblumen sind Flores Primulae.
Schlutten sind Fructus Alkekengt,
Schmack ist Sumach (s. d.}.
Schmalkalden, in Thüringen, besitzt kalte Quellen, welche in 1000 Th. :
14.0 feste Bestandtheile, vorzüglich Kochsalz (9.3) und Gyps (3.0), enthalten. 5
Der Gehalt an freier Kohlensäure beträgt 115,6 ccm im Liter. h
Schmalz wird sowohl in der Bedeutung von Butterfett, wie als Bezeichnung für E
Schweinefett gebraucht. =
Schmalzöl, Specköl, Lard oil, ist der flüssige Antheil des Schweinefettes, fe
Vornehmlich in Amerika wird das Schweinefett durch Pressen in Solarstearin und F
Schmalzöl getrennt. Das Stearin dient zur Kerzenfabrikation , das Schmalzöl als 4
feines Maschinenschmieröl, als Speisefett, zur Seifenfabrikation etc. iz
Im Winter gepresstes Schmalzöl hat 0.915 spec. Gew. und beginnt erst unter )
09 Stearin_ auszuscheiden. Die _Verseifungszahl liegt zwischen 191 und 196.
Benedikt. I
Schmardau in Russland besitzt eine 5% kalte Quelle mit H,S 0.008, SS
CaSO, 1.319 und Call (CO,) 0.441 in 1000 Th, ö
Schmarotzer, =. Parasiten, Bd. VII, pag. 676.
Schmecks (Tätra-Füred) in Ungarn besitzt drei kalte (7.5—9°) Quellen, |
die Csaky-, die Kastor und die Polluxquelle mit_sehr geringen Mengen,
0.078—0.091, fester _Bestandtheile in 1000 Th.
Schmeckwitz in Sachsen besitzt drei kühle (12.5—14°) Quellen. Die
Eisenquelle enthält H,S 0.004 und FeH, (CO;), 0.039, die Rosenquelle
von denselben Bestandtheilen 0.014 und 0.037, die Schwefelquelle 0.017
und 0.06 in 1000 Th. Von einer vierten Quelle, dem Marienborn, existirt
nur eine unklare und unzuverlässige Analyse (RASPE).
Schmeerwurz ist Tamus communis L. (Dioscoraceae),.
Schmelz, Email, Adamas, Substantia vitrea, heisst die den Ueberzug der
freien Zahnkrone bildende Substanz. Sie hat die Härte des Apatits und ist das
härteste organisirte Gewebe überhaupt. Unter dem Mikroskope erweist sie sich
an Dünnschliffen als aus palissadenförmig aufgerichteten, gegen einander sechsseitig
abgeflachten, 3—41w dicken Prismen bestehend (Fig. 20). Die Entwickelungs-
veschichte lehrt. dass_ die Prismen verkalkte Cylinderepithelien der Zahnmrpapille