SCHMIERÖLE. 129
wi Die Anwesenheit leicht füchtiger Stoffe, welche das Oel feuergefährlich machen
M 008 das- können, wird durch die Ermittlung des Entf lammungspunktes entdeckt.
, 2 di Da es dabei nicht. auf grosse Genauigkeit ankommt, kann ‚man dazu an Stelle
% Anslaufs. des ABEL’schen Petroleumprüfers in der für hochsiedende Flüssigkeiten modifieirten
Selfische Form ein Bechergläschen, einen Tiegel oder ein Schälchen benutzen, in welches
man das Oel füllt. Nachdem man ein Thermometer eingesenkt hat, erwärmt man
Atslaufsrohr ganz allmälig und hält von Zeit zu Zeit ein aus einer Löthrohrspitze brennendes
© Dit zwei kleines Gasflämmehen über die Oberfläche der Flüssigkeit. Man notirt den Punkt,
cher Höhe bei welchem zuerst entzündbare Dämpfe entstehen. Derselbe soll nicht unter 150°,
Tpüehlt sich bei Cylinderölen über 200° liegen. Doch findet man auch Oele, deren Ent-
1er flachen flammungspunkt über 300° liegt.
© Conisak Der Harzgehalt der Mineralöle ist von grosser Bedeutung für ihren Werth.
Man versteht unter Harz in der Praxis Substanzen, welche sich durch Schütteln
mit concentrirter Schwefelsäure entfernen lassen, wobei sich die Säuren braun oder
schwarz färben. Zur Ermittlung dieses Harzgehaltes verdünnt man 10ecem Oel in
einem cubieirten Stöpseleylinder von 50cem Inhalt mit 10cem Ligroin, versetzt
mit 5 ccm englischer Schwefelsäure, schüttelt gut durch und lässt 24 Stunden ab-
sitzen, Der Harzgehalt entspricht der Zunahme des Schwefelsäurevolums, dieselbe
soll 1cem, entsprechend 10 Procent Harzgehalt, nur wenig übersteigen,
Mineralschmieröle dürfen keine Spur von der Raffination herrührende
Schwefelsäure enthalten. Zu deren Nachweis schüttelt man 50cem des Oeles mit
warmem Wasser, welches mit einem Tropfen Methylorange versetzt ist. In
seltenen Fällen ist es nothwendig, auch auf die Anwesenheit von Sulfosäuren zu
prüfen. Dann muss das Oel mit Salzsäure im zugeschmolzenen Rohre auf 150°
erhitzt, mit Wasser verdünnt und die wässerige Schichte mit Chlorbaryum auf
Schwefelsäure geprüft werden.
Die Gegenwart von Theerölen kann nach BRENKEN durch die Erwärmung
erkannt werden, welche das Oel beim Schütteln mit Salpetersäure gibt, da sich
reine Oele nur sehr wenig erwärmen. Man bringt 7.5 cem der Probe in ein diek-
wandiges graduirtes Rohr, giesst 7.5 ccm Salpetersäure von 1.45 spec. Gew.
hinzu und verschliesst mit einem doppelt durchbohrten Stopfen, durch dessen eine
centrale Oeffnung ein Thermometer hindurchgeht, während in die andere ein
offenes Glasröhrchen eingesetzt ist, welches man während des Schüttelns mit dem
Finger verschliesst.
Zum Nachweis von Harzöl in Mineralschmieröl schüttelt man nach STORCH
1—2ccm Mineralöl mit 1ccm Essigsäureanhydrid bei gewöhnlicher Temperatur,
lässt absitzen, hebt das Anhydrid mittelst einer Pipette ab und versetzt mit einem
Tropfen concentrirter Schwefelsäure, Bei Gegenwart von Harzöl erhält man eine
violettrothe Färbung.
Prüfung der fetten Schmieröle, Baumöl (Olivenöl) und Rüböl finden die
meiste Verwendung, für feine Maschinen auch Klauenöl, Knochenöl und Specköl.
? 8 Gute Schmieröle müssen klar, nicht trübe sein, sich beim Vermischen mit
, Flasche mi’ econcentrirter Schwefelsäure nicht braun färben, keinen zu grossen Gehalt an
zestelt_und freien Fettsäuren besitzen und kein Harzöl oder Theeröl enthalten.
_- Zur Bestimmung des Gehaltes an freier Säure werden 10cecm des Oeles
eknende 10H mit 50 ccm fuselfreien Weingeistes auf dem Wasserbade erwärmt und nach Zusatz
Thrane md von Phenolphtalein mit Natronlauge titrirt.
an der Luft Ein Oel, welches für 10cem mehr als 6cecm */,,-Normallauge, oder für
ach NASITE 100 ccm mehr als 6cem Normallauge verbraucht, somit mehr als 6 BURSTYN’sche
item der Oele Grade zeigt, wird von den meisten Eisenbahnverwaltungen nicht mehr zugelassen,
tet, welehe“ doch können Oele mit 10 Säuregraden wohl noch ohne Schaden verwendet werden.
tachten Oele Bei Baumölen muss. die_Grenze_höher, etwa_bei 12—15 Säuregraden, gezogen
werden.
bh Ein sehr schädlich wirkender Gehalt‘ an trocknenden Oelen lässt sich am
Le besten an der erhöhten Jodzahl erkennen.
Real-Encyelopädie der ges, Pharmacie, IX,
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