134 SCHOENOCAULON. — SCHOTE,
Schoenocaulon, Gattung der Liliaceae, Unterfam. Colchicaceae (Melantha- che
ceae), Gruppe Veratreae. Zwiebelgewächse mit grasartigen, am Grunde scheidigen I
Blättern und einfachem blattlosem Blüthenschafte, der nn Seh
in eine reichblüthige Traube endigt. Die kleinen, ES
unscheinbar gefärbten, polygamen Blüthen sitzen in ) u
der Achsel kleiner Deckblätter, blos die untersten ı
sind vollständig und fruchtbar. Jedes der 6 Perigon-
blätter trägt am Grunde, wo die Staubgefässe ein- dl
gefügt sind, ein Honiggrübchen (Fig, 25). Frucht; Eon
knoten 3fächerig, mit auswärts gebogenem Griffel, Prun
in jedem Fache 4—6 Samenknospen in 2 Reihen. rasch
Kapsel papierartig, wandspaltig, mit kantigen, flügel- ocke
losen, meist geschnäbelten Samen. Die 5 bekannten 1M
Arten gehören dem wärmeren Nordamerika an,
Schoenocaulon officinale Asa Gray
(Sabadılla officinarum Brandt, Asagraya offiet-
nalis Lindl., Asagraya caracasana Ernst, Vera-
trum officinale Schlecht., Helonias off. Don.) be-
sitzt eine eiförmige, bis 4 cm lange Zwiebel, deren am
Schalen zu einem zerfaserten Schopfe verlängert
sind. Die über meterlangen und bis 12 mm breiten Ü
Blätter sind 20—30nervig und wie die ganze Pflanze Nr
kahl. Die Blüthentraube ist auf meterhohem Schafte Bir
bis 0.5m lang, dicht eylindrisch. Die gelblichen ehr
Blüthen sind kurzgestielt, die inneren Staubgefässe
sind etwas kürzer als die äusseren, alle werden
schliesslich fast doppelt so lang als das Perigon.
Die Kapsel trägt am Grunde die vertrockneten
Blüthenreste und enthält in jedem Fache meist
24 Samen, die offieinellen Sem. Sabadillae
(s. Bd. VIIL, pag. 648). kraı
Schöpfer’s Hienfong-Tinetur, Makao- se vn
Tropfen, Scheu-fu, Tsa-Tsin u. s. w., an- a de An eeiuten nn
geblich „Originalheilmittel“ chinesischen Ursprungs, EEE EI et
erregten vor Jahren Dank einer colossalen Reclame sprungene Frucht (2mal yergr), Am
einiges Aufsehen, entpuppten sich dann aber als FETT SED Han m Akeselb en N
Erfindungen eines Geheimmittelfabrikanten und sind V°TST., Samen im Längsschnitte zn
. . (vergr.). — Aus Luerssen.
jetzt wohl kaum mehr im Handel.
Schopflavendel sind /ores Stoechudos arabici von Lavandula Stoechas LI Mg
Schorf ist eigentlich nur das Product einer Schürfung. Daher sollte man nn
nur durch äussere Einwirkung veränderte und zum Absterben gebrachte , ober- N
flächliche Gewebstheile, die nicht mit Blut oder Secret irgend welcher Art ver- 1
mengt sind, Schorf benennen. Solche Schorfe entstehen durch Verbrennung mit der nn
Flamme, mit heissen Körpern oder Flüssigkeiten, durch Einwirkung hochgradiger N
Kälte oder durch ätzende Substanzen. Sie entstehen endlich durch mechanische
Einwirkung bei Verletzungen, wenn keine oder nur minimale Blutung vorhanden a
ist. Allein auch aus anderen, inneren Ursachen abgestorbene Gewebstheile, welche Mar
mitunter Blut oder Eiter und andere Entzündungsexsudate in sich enthalten, werden
Schorfe genannt. So spricht man beim trockenen Brand, bei den dysenterischen &
und typhösen Geschwüren des Darmes und bei diphtheritischen Processen anderer "
Organe ebenfalls von Schorfbildung.
Schote (Süiqua) ist eine aus zw ei Carpellen gebildete, trockene Springfrucht,
welche durch eine longitudinale Scheidewand in 2 Fächer getheilt ist. Die Schote