SCHOTE. — SCHREIBERKRAMPF, 135
öffnet sich, indem die Klappen von unten her sich von der stehenbleibenden
Scheidewand ablösen. An den Rändern der Scheidewand sitzen die Samen.
Ist die Schotenfrucht nicht oder nur wenig länger als breit, so heisst sie
Schötchen /Sılicula).
Selten bilden sich in einer als Schote veranlagten Frucht quere Scheidewände,
und bei der Reife zerfallen solche „Gliederschoten“ in einsamige Mericarpien
(z. B. bei Raphanus).
Schoten, Narren, Taschen oder Hungerzwetschken heissen die durch
Exoascus Pruni Fuckel (Taphrina Pruni Tul.) auf den Früchten verschiedener
Prunus-Arten hervorgerufenen Missbildungen. Sie erscheinen im Frühjahre, wachsen
rasch zu gekrümmten, hülsenartigen, anfangs glänzenden, später matt bereiften
ockergelben Gebilden heran, werden schon nach 14 Tagen missfarbig, schrumpfen
und fallen lange vor der Ausbildung der gesunden Früchte ab,
Schotenpfeffer ist Capsicum,
Schottenzucker ist Milchzucker,
Schottin’s Mixtura antidiphtheritica ist eine Mischung aus 5 g Magnesium
sulfurosum, 5g Acidum sulfurosum aquosum und 100—150g Aqua destillata.
Schrader’s weisse Lebensessenz ist ein dem Spiritus Melissae compos.
ähnliches Destillat, welches durch etwas Quassiatinetur bitterlich schmeckend ge-
macht wird. — Schrader’s elektrische Zahnhalsbänder sind ein den GEHRIG-
schen Zahnhalsbändern (s. d.) ähnliches Fabrikat.
Schramm’scher Thee besteht aus 30 Th. Foli@a Sennae und je 10 Th.
Fructus Anist vulg., Fructus Foeniculi und Lignum Santalı rubri.
Schraubel, s. Sympodium.
Schreckkörner, volksth. Benennung des Semen Paeoniae. — Schreck-
kraut heisst Herba Conyzae, auch Herba Centaureae panicul. — Schreckpulver,
weisses und rothes, ist Pulvis temperans, beziehungsweise Pulvis temperans ruber,
il verg) — Schrecksteine sind kleine, messerrückendicke , meist dreieckig geschnittene
a 4 Plättchen von Serpentin, die in manchen Gegenden den kleinen Kindern als
nicht anfge Amulet um den Hals gehängt werden. — Schrecktropfen, weisse und rothe —
Ze Früchte Spiritus aethereus , beziehungsweise Tinetura aromatica. — Schreckwasser ist
ya Aqua aromatica,
Schreiberkrampf. Wir verstehen darunter eine den Beschäftigungsneurosen
„elf zugehörige Erkrankung der peripheren, dem Schreibgeschäfte dienenden Nerven
a“ und Muskeln, durch welche das Schreiben wesentlich erschwert, eventuell unmög-
y sollte. man lich gemacht wird. Wir unterscheiden eine spastische Form mit tonischen
‚achte, Ober- oder klonischen Krämpfen einzelner, beim Schreiben in Anspruch genommener
her Art ver- Muskeln, eine tremorartige Form, bei welcher ein hochgradiges Zittern der
gung mit der Hand und des Vorderarmes das Schreiben unmöglich macht, und eine paralpy-
hocheradiger tische Form, wobei eine mehr oder weniger ausgesprochene Lähmung oder eine
mechanische rasch eintretende Ermüdung der in Anspruch genommenen Muskeln sich bemerkbar
ge vorhanden macht. Es ist aber zu beachten, dass die genannten Störungen der Muskel-
heile, welche thätigkeit nur während des Schreibens vorhanden sind und rasch verschwinden,
alten, werden sowie die betreffenden Individuen zu schreiben aufhören, ja vielfach sogar bei
‚zenterischen dem Schreiben sehr nahestehenden Beschäftigungen (Nähen, Stieken, Zuknöpfen)
„sen anderer nicht vorhanden sind; in anderen Fällen können vom Schreiberkrampf befallene
/ Individuen auch die letztgenannten Beschäftigungen nicht ausführen,
nn Ueber das eigentliche Wesen der dem Schreiberkrampf zu Grunde liegenden
engl Erkrankung sind wir noch völlig im Unklaren, In therapeutischer Beziehung werden