Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

148 SCHWEFEL, GEFÄLLTER. — SCHWEFELARSENIGE SÄURE. 
Die Gewinnung zerfällt in die Darstellung des Polysulfids, in der Regel des 
Caleiumpolysulfids, und Zerlegung desselben durch eine Säure (vergl. unter Sulfur u 
praeeipitatum). . 
—_ Ein feines, gelblichweisses, geruch- und geschmackloses, amorphes Pulver, . 
welches vollständig in Schwefelkohlenstoff löslich ist. Beim Verdunsten der Lösung 
in Schwefelkohlenstoff hinterbleibt der Schwefel in der rhombisch krystallisiren- 
den Form. H. Beckurts, 
Schwefel, grauer. Mit diesem Namen bezeichnet man die erdigen, in der 
Regel arsenhaltigen Rückstände der Schwefelsublimation. 
Schwefel, monokliner, s. unter Schwefel, pag. 146. n 
Schwefel, plastischer, eine amorphe Modification des Schwefels, welche und 
durch Eingiessen von auf 250° erhitztem Schwefel in kaltes Wasser erhalten Schr 
wird. — S. unter Schwefel, pag. 147, erha 
Schwefel, rhombischer, s. unter Schwefel, pag. 146. | . 
Schwefeläther ist Aether. — Schwefeläthergeist oder Schwefeläther- stick 
spiritus ist Spiritus aethereus. — Schwefelalkohol ist Carboneum sulfuratum, al 
— Schwefelbalsam ist Oleum Lini sulfuratum. — Schwefelgeist ist Liquor | 
fumans Beguini (oft wird auch Acidum sulfuricum [!] darunter verstanden). — 
Schwefelleber ist Kalium sulfuratum. — Schwefelleberluft ist Schwefelwasser- a 
stoff. — Schwefelmehl ist Lycopodium (oder auch Sulfur depuratum). — Sa 
Schwefelnaphta ist Aether. — Schwefelöl ist Oleum Terebinthinae sulfuratum. 0 
Schwefelallyl, Aııyısulfid, (C, H;)a S, kommt in der Natur fertig gebildet u 
vor im Knoblauch und den Zwiebeln und bildet den Hauptbestandtheil des . 
Knoblauchöles und des ätherischen Oeles von Allium Cepa. Synthetisch erhält 
man es durch Erhitzen von Allyljodid mit Kaliumsulfid; im reinen Zustande 
bildet es eine farblose, nicht unangenehm riechende Flüssigkeit; der widerliche 
Geruch tritt erst bei der Verdünnung hervor; es löst sich schwer in Wasser, 
leicht in Alkohol und Aether und siedet bei 140% Vergl. auch Allylverbin- 
dungen, Bd. I, pag. 254 und Knoblauchöl, Bd. V, pag. 716. r 
Schwefelallylharnstoff, s. Alıylsulfocarbamid, Bd. I, pag. 254. ; 
Schwefelammonium, (NH), S. Wird in wässeriger Lösung erhalten, wenn w 
man wässeriges Ammoniak in zwei gleiche Theile theilt, den einen Theil mit u 
Schwefelwasserstoff sättigt und dann den anderen zumischt: el 
NH, OH + H, S = (NH) SH + H,O Gen 
NH, OH + NH, SH = (NH): S + H; O0. a 
Eine farblose, alkalisch reagirende und nach Ammoniak und Schwefelwasser- 
stoff riechende Flüssigkeit. Eine wässerige Lösung von Ammoniumsulfhydrat, . 
NH, SH, wird durch Sättigen einer wässerigen Ammoniaklösung mit Schwefel- 
wasserstoff erhalten. Die im frischen Zustande farblose Lösung färbt sich an der 
Luft bald gelb, indem zuerst Schwefelammon, dann zweifach Schwefelammon, 
Ammoniak und Wasser: 
2(NHı)2 S+ 0 = (NHı)2 Sa + 2NH; + H,O, 
oder bei weitergehender Einwirkung des Sauerstoffs auch Ammoniumthiosulfat 
gebildet werden: 4 NH, SH + 50 = (NHı) $2 + (NH) S, 0; + 2H, 0. 
Vergl. auch Ammonium sulfuratum, Bd. I, pag. 316 und Liquor Ure 
Ammonii hydrosulfurati, Bd. VI, pag. 331. EHE. Beckurts. an 
Schwefelantimon, Schwefelblei, Schwefelcadmium etc. s. unter nr 
Antimonsulfid, Bleisulfid, Cadmiumsulfid ete. © 
Schwefelarsenige Säure und Schwefelarsensäure, H; AsS;, resp. 
H; AsS,, sind zwei Sulfosäuren des Arsens, welche der arsenigen Säure und der 
Arsensäure direet entsprechen, indem der Sauerstoff der letzteren durch Schwefel
	        
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