U dm SCHWERPUNKT. — SCHWINDEL. 173
Vinzrag bestimmten seiner Punkte, den Schwerpunkt, geht. Jede durch den Schwer-
acht. Mn, punkt gehende Linie nennt man Schwerlinie. Die Wirkung der Schwere auf
Saden das einen Körper kann man sich auch so vorstellen, als ob sein ganzes Gewicht
| der Ar im Schwerpunkt vereinigt wäre, und der Körper wird sich im Gleichgewicht
Zuninnk. befinden, wenn ein fest mit dem Körper verbundener, unbeweglicher Punkt in
"Schiedene jene verticale Linie fällt, die man durch den Schwerpunkt ziehen kann. Dabei
heisst das Gleichgewicht sicher oder stabil, wenn bei jeder beliebigen Verschie-
bung des Körpers sein Schwerpunkt sich hebt, hingegen unsicher oder labil,
wenn jede Bewegung den Schwerpunkt in eine tiefere Lage überführt. In-
diiferentes Gleichgewicht tritt ein, wenn der Schwerpunkt selbst unbeweglich
ist und also bei jeder Lage des Körpers Gleichgewicht herrscht.
8 Bd. Zur praktischen Ermittlung des Schwerpunktes eines Körpers dient folgendes
ft uud d: Verfahren. Man befestigt in irgend einem Punkt der Oberfläche desselben einen
tät it für Faden, hängt den Körper daran auf und lässt ihn zur Ruhe kommen. Der Schwer-
; auch die punkt liegt in jener Linie, welche die Verlängerung des Fadens im Körper be-
er Schwere zeichnet. Nun hängt man das Object an einem zweiten Punkt auf und erhält so
einem Theil eine zweite Linie durch den Schwerpunkt, der also im Durchschnitt beider liegen
nahme. der muss. Bei Körpern von gesetzmässiger Gestalt und Massenvertheilung im Innern
ie von der lässt sich die Lage des Schwerpunktes durch Rechnung finden, wobei manche Sätze
It, wie e die Berechnung erleichtern. Besitzt z. B. der Körper eine Symmetrieebene oder
eine Symmetrielinie, so liegt der Schwerpunkt in dieser, beim Vorhandensein
sondern zweier Symmetrielinien im Durchschnitt beider,
en anf die Eine grosse Rolle spielt der Schwerpunkt in der Lehre von der Bewegung
nm Au der Körper. Es bewegt sich nämlich jeder Körper so, als ob seine ganze Masse
„Erle an im Schwerpunkt vereinigt wäre und alle auf den Körper wirkenden Kräfte in
n Ge wirkt. demselben ihren Angriffspunkt hätten. Ferner findet die drehende Bewegung des
ii den Yon Körpers um den Schwerpunkt gerade so statt, als ob sich der letztere in Ruhe
materielle befände. Diese Eigenschaften des Schwerpunktes stehen in keiner Beziehung zur
alehe diett Schwerkraft, und es ist daher zuweilen üblich, den Schwerpunkt als Mittelpunkt
rorSalal des. Massensystems_zu_ bezeichnen. Pitsch,
setz). Die Schwerspat ist Baryumsulfat, s.d. Bd. IL, pag. 162.
one der Schwertelwurz ist Radix Ireos.
Resultirende Schwimmen, s. Hydrostatik, Bd. V, pag. 329.
UN Schwimmprobe, s. Lebensproben, Bd. VI, pag. 244.
ihre ganze Schwimmwage =— Aräometer, s. Aräometrie, Bd. I, pag. 547.
Innen der Schwindel. Unter Schwindel versteht man im Allgemeinen eine Störung des
punk pt Gleichgewichtes des menschlichen oder thierischen Körpers, derzufolge unrichtige
üe Schwer- Vorstellungen ‚über die Lage des Körpers im Raume und Störungen dieser Lage
sehen. COM (Coordinationsstörungen) entstehen. Der Körper kann dabei in eine taumelnde oder
er Erdober- drehende Bewegung gerathen und bei höheren Graden des Schwindelgefühles_ tritt
We meistens ein vollständiges Hinstürzen des Körpers ein,
und Tat Wir müssen den primären Schwindel von dem sogenannten secundären
2 unterscheiden.
Ersterer entsteht durch gewisse Vorgänge innerhalb des Körpers, oft schon
nach verhältnissmässig geringfügigen Veranlassungen, z. B. beim Uebergange aus
5 der liegenden in die sitzende Stellung, beim raschen Wenden des Kopfes und bei
raschen Drehbewegungen überhaupt, wodurch wahrscheinlich Veränderungen der
eh Blutvertheilung im Kopfe und Augenbewegungen (Gesichtsschwindel [PURKINJE],
E Drehschwindel) hervorgerufen werden. Auch bei einzelnen Erkrankungen des
Centralnervensystems, namentlich des Kleinhirns und des verlängerten Markes, die
% beide vorwiegend an dem Zustandekommen coordinirter Bewegungen betheiligt
a sind, kommen Schwindelerscheinungen und_Coordinationsstörungen nicht selten vor.