Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

204 SEIDELBASTPAPIER. — SEIFE, 
Seidelbastpapier — Albespeyres Papier epispastique, Bd. I, S 
pag. 193. ei 
Seidenleim, s, Seriein. ee 
Seidenpapier, gefirnisstes, mit Leinölfirniss, dem etwas Siccativ zugesetzt bunden 
ist, getränktes Seidenpapier, wurde als Verbandmaterial empfohlen. Neuerdings grüsse 
wurde ein antiseptisches Seidenpapier und Seidenpapiercharpie id ( 
in den Handel gebracht und warm empfohlen. hedeatl 
Seidlitzpulver, s. unter Pulvis a6rophorus. zu SI 
Seife. Unter der Bezeichnung „Seife“ im chemischen Sinne versteht man esenl 
das Gemisch ‚der Alkalisalze verschiedener Fettsäuren, besonders der Stearin-, (ehnit 
Palmitinsäure, und der Oelsäure. Man erhält dieses Gemisch durch Zersetzung der bh 
Fette, sowohl der thierischen wie pflanzlichen, welche als Verbindungen verschie- Menge 
dener Säuren mit einem dreisäurigen Alkohol, dem Glycerin, daher als Triglyceride Bereit 
aufzufassen sind, durch Alkalien und Wasser. S. Fette, Bd. IV, pag. 318. Der durch 
Zersetzungsprocess der Fette durch Alkalien heisst. Verseifung oder Saponi- Dan! 
fieation. Man hat diesen Ausdruck verallgemeinert und bezeichnet in der hentral 
organischen Chemie auch die Zerlegung anderer zusammengesetzter Aether mit Feuer 
Hilfe von Alkalien als Verseifung. Aber auch durch Schwefelalkalien lässt a ) 
sich eine Verseifung der Fette erzielen, und PELOUZE hat dieses Verfahren zur AT 
Bereitung von Seife empfohlen, da die Schwefelalkalien, durch Glühen der schwefel- eat 
sauren Salze mit Kohle dargestellt, ein billigeres Material als die Aetzalkalien Ha 
bilden würden. Der bei der Verseifung mit Schwefelalkalien sich entwickelnde En) 
Schwefelwasserstoff haftet den Seifen jedoch so hartnäckig an, dass sich die Ver- ur 
wendung der Schwefelalkalien zu dem gedachten Zweck von selbst verbietet. Die ol 
in den Fetten enthaltenen Triglyceride werden ferner durch Erhitzen mit concen- nn 
trirter Schwefelsäure oder durch die Einwirkung überhitzter Wasserdämpfe in Ed 
Glycerin und Fettsäuren. gespalten. Letztere verbinden sich dann viel leichter mit 
den Alkalien zu Seife, als durch Einwirkung derselben auf die Fette selbst. Aller w 
Wahrscheinlichkeit nach wird diese Fettzerlegung , bezüglich Fettsäurebereitung fh 
mehr und mehr in besondere Fabriken verlegt werden, welche dann den Seifen- a 
fabrikanten das Material zur Seifenbereitung in leichter zugänglicher Form dar- a. 
bieten werden. Dar 
Die Eigenschaften der Seife sind je nach der Natur der Rohmaterialien, welche a 
zur Seifenbereitung verwendet werden, verschieden. So liefert Kalilauge weiche, are 
ovallertartige, schmierige Seifen (Kaliseifen), Natronlauge hingegen feste, harte SM 
Seifen (Natronseifen). Aber auch die Verschiedenheiten der verwendeten Fett- we. 
substanzen bewirken die Bildung einer härteren oder weicheren Seife. Der Talg x 
liefert vermöge seines grösseren Gehaltes an Stearinsäure eine härtere Seife als FE 
die flüssigen Fette, deren grösserer Oelsäuregehalt die weichere Oelseife erzeugt. 108 
In Frankreich dient besonders das Olivenöl zur Seifenbereitung (Marseiller ne 
Seife), bei uns in Deutschland vor Allem der Talg, in Russland das Hanföl, Sch 
Leinöl, Thran, in England Palmöl, Palmkernöl, Cocosöl u. s. w., doch sind natur- MI 
gemäss die erwähnten Fettsubstanzen hinsichtlich. der Seifenbereitung auf die SR 
betreffenden Länder nicht beschränkt, und besonders haben Palmöl und Cocosöl Ms 
überall Eingang gefunden. Die beim Kochen von Alkali mit Fett entstehende MOSER 
gleichmässige, in Wasser leicht lösliche, diekflüssige Masse heisst Seifenleim. Nitro 
Die Natronseifen haben die Eigenschaft, zwar in verdünnten Kochsalzlösungen | 
löslich zu sein und grössere Mengen Salzlösung beim. Erstarren in sich auf- Sera 
zunehmen, in concentrirten Kochsalzlösungen jedoch, deren Gehalt mehr als Sat 
5 Procent beträgt, unlöslich zu sein. Die Natronseifen scheiden sich daher auf Meg 
Zusatz von Kochsalz aus dem Seifenleim ab und gestatten SO eine Trennung vom Das 
Glycerin. Man nennt die Ausführung dieser Operation das Aussalzen der A 
Seife und die sich dabei abscheidende_ Flüssigkeit die Unterlauge.. Die her 
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