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wohnte zu beseitigen, welches mit Fettsäuren übersättigte Seifen, wie auch die .
mit Fett beim Waschen dadurch verursachen, dass sie nicht schäumen, empfiehlt wi (
sich ein Zusatz von Ammoniak, Man kann mit Ammoniak die Seifen so alkalisch ia r
machen, dass sie beim Waschen kräftig schäumen und doch bleibt auf der Haut en B
zuletzt ein so angenehmes Gefühl von Weiche zurück, wie wenn freie Fettsäure 1
vorhanden ist, da Ammoniak sehr mild wirkt und leicht flüchtig ist. Der Zusatz 4
von Ammoniak ist natürlich nicht bei allen medieinischen Seifen angebracht, so u
besonders nicht bei der zu Desinfectionszwecken benutzten Sublimatseife. 7
Nach GEISSLER gelingt es durch einfaches Zusammenmischen von Sublimat mit On
Seife, die überschüssige Fettsäure enthält, eine gut haltbare Sublimat- *
seife herzustellen. JOHNE schreibt über diese GEISSLER’sche Sublimatseife (Pharm. En
Centralh. 27, 60): Ich glaube auf Grund der bisher angestellten Versuche die 3
Ueberzeugung aussprechen zu können, dass in der GEISSLER’schen Sublimatseife Un
zunächst dem Chirurgen und pathologischen Anatomen ein ausserordentlich hand- SE
liches, bequem anwend- und transportirbares, sicher wirkendes Desinfectionsmittel nid
geboten wird, welches zudem den grossen Vorzug vor allen anderen Desinfeetions- w
mitteln in wässeriger Lösung besitzt, dass es selbst mit der fettigen Haut innig %
in Berührung tritt und für dieselbe Reinigungs-, Entfettungs- und Desinfeetions- n}
mittel zugleich ist. Be
Zur Erlangung gleichmässig zusammengesetzter Seifen empfiehlt GEISSLER ferner a
(Pharm. Centralh. 30, 672) den möglichst geringen Gehalt an freiem Alkali und
den Gehalt an Wasser, welche innerhalb gewisser Grenzen noch zulässig sind, an
vorzuschreiben. Da es kaum möglich ist, bei der Bereitung der Seifen einen folgen
Ueberschuss von freiem Alkali zu vermeiden, so muss dieses nachträglich entfernt 08
werden. Hierzu ist Aussalzen nicht nöthig.. Es genügt, den Gehalt an freiem je!
Alkali durch Titriren einer Probe zu ermitteln, dann zu der Gesammtmasse der FEST
Seife die zur vollständigen oder annähernden Neutralisation hiernach berechnete Seile
Menge einer Säure (Salzsäure) von hbekanntem Gehalt hinzuzufügen und noch Filira
eine Zeit lang zu erhitzen. Nach diesem Verfahren ist es möglich, sowohl neutrale Chen
Seifen, als solche mit bestimmtem Gehalt an freiem Alkali oder an freien Fett- nn
säuren herzustellen. Der "Titration in spirituöser Lösung haftet. allerdings ein LÄr
Uebelstand an: man findet bei diesem Verfahren nur, wie die Seife ist, wenn aa!
Säuren und Basen sich vereinigt haben, nicht aber, ob beide in der absol
untersuchten Seife auch wirklich sehon vollständig vereinigt sind. Es kann stanz
eine Seife in wässeriger Lösung auf Phenolphtalein alkalisch, in spirituöser lauze,
dagegen sauer reagiren (die Verwendung von neutralem Spiritus ist selbstver- und ı
ständlich). Diese Eigenthümlichkeit rührt daher, dass in der spirituösen Lösung »
die Verseifung der letzten Antheile unverbundener Säuren und Basen sofort vor nA
sich geht, in wässeriger dagegen nicht. Da freie Säure und freies Alkali in Seifen Erhit
mit niederem Wassergehalt, weil diese längere Zeit erhitzt und eingedampft wurden, bi z
aber doch ‚nur selten und in geringen Mengen vorhanden sein werden, so kann Carb
die Prüfung in spirituöser Lösung trotzdem wohl empfohlen werden. Ab
Um die den ausgesalzenen Seifen noch anhängenden Theile der alkalischen, ZEE-
Kochsalz haltenden Lauge fortzuschaffen, ist ferner das Verfahren des AuSs- zur
schleuderns empfohlen worden. Die so erhaltenen centrifugirten Seifen rane
verdanken ihre Herstellung dem ursprünglichen LIEBREICH’schen Patente der Petite
direeten Verseifung Ölhaltiger Früchte. Im gemahlenen Zustande werden die Li
Früchte in grossen Kesseln verseift und der Seifenleim von der Cellulose durch den
Centrifugirung getrennt. Durch nochmalige heisse Centrifugirung des ausgesalzenen in
Kernes erhält: man dann eine wirklich neutrale Seife, die für medieinische Zwecke Gef
besonders geeignet ist. ı
Prüfung und Werthbestimmung. Die Prüfung der Seifen erstreckt sich auf Ya
den Gehalt an freiem, bez. als Carbonat vorhandenem Alkali, auf den Gehalt an
freier Fettsäure, an fettsaurem Alkali, an Wasser, an Glycerin, an Chlornatrium,
bei Harzseifen an Harz. ferner an betrügerischen Zusätzen. wie Stärkemehl,
an Sum)
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