238 SENNA. — SEPARANDA.
des Decoctum Sarsaparillae compositum fortius, Pulvis Liquiritiae composttus, in
Species laxantes St. Germain u. 8. W. in
In früherer Zeit zog man den Blättern die Früchte der Sennapflanzen, A
die sog. Sennesbälge, Folliculi seu HFructus Sennae, vor, wegen ihrer Pa
angeblich grösseren Wirksamkeit. Jetzt finden sie kaum noch Verwendung, wenn nnd
schon sie in den Preiscouranten der Drogisten noch aufgeführt werden *), dagegen |
finden sie sich vereinzelt den Blättern beigemengt. 4
Die Früchte der. Cassia acutifoli@a Delile sind etwa 4cm lang, 2em breit, BP.
papierartig flach zusammengedrückt, nur an den Samen wenig aufgetrieben. Die EM
Samen sind durch leicht zerreissende Häute getrennt und hängen in zwei ja
wechselnden Reihen umgekehrt an haarförmigen Nabelsträngen. Die Früchte sind On
im Umriss länglich oder oval oder rautenförmig oder wenig gekrümmt. pen
Die Früchte der Cassia obovata Collad. sind sichelförmig gekrümmt und PO
tragen sehr charakteristische, kammartige Auswüchse über den Samen. Sie sind %
dunkler gefärbt wie die vorigen, in der Mitte oft roth. nr
Die Früchte der Cassia angustifolia Vahl. gleichen mehr den erstgenannten, Mitte
sind aber etwas grösser. ON
Da die Hülsen sich oft unter den Blättern befinden, so werden sie leicht beim a
Pulvern der letzteren mitverarbeitet und es sei darauf aufmerksam gemacht, Mar“
dass ihr charakteristisches Element aus in der Mitte der Fruchtwand belegenen a
mehrfachen Schichten sich kreuzender, langgestreckter Fasern besteht (LENZ). jr 4
Literatur: Batka, Monographie der Cassiengruppe Senna. 1886. — C. Martins De
Monographie der Sennesblätter. — Ludwig u. Stütz, Arch. d. Ph. Bd. 169, pag. 42. — Lulten
Lenz, Arch. d. Ph. 1882, Bd. 220, pag. 109. — Adolf Meyer, Anat. Charakterist. offic. MEISTE
Blätter u. Kräuter. 1882. — Flückiger, Pharmakognosie. Hartwich.,. &
Sennesblätter una Sennesbälge, s. Senna, pag. 233 und oben. ®
Sennfeld, in Bayern, besitzt eine Quelle mit H,S 0.026, CaSO, 1.306 und Meere
Ca H, (CO;)» 0.421 in 1000 Th. Weiel
Seon, in Bayern, besitzt eine (6.8°) Quelle mit H, S 0.0005, NaCl 0.76 und nd
Ca H, (CO,), 0.5327 in 1000 Th. PA
Sepala (lat.) sind die Kelchblätter der Blüthen (s. Calyx, Bd. II, pag. 504). »
Separanda ist der allgemein üblich gewordene abgekürzte Ausdruck für die einne
Medicamenta separanda, d. h. für diejenigen Arzneimittel, welche in den Apotheken Schw
wegen ihrer heftigen Wirkung auf den Organismus zur Verhütung von verderb- Um
lichen Missgriffen eine von den übrigen Mitteln gesonderte Aufstellung finden, in GES
vielen Staaten laut behördlicher Anordnung finden müssen. Es hat der Begriff Bing
der „Separanda“ jedoch eine Einschränkung erfahren dadurch, dass man für die bramı
stärksten Mittel, die eigentlichen Gifte, noch eine besonders vorsichtige Aufbe- self!
wahrung unter eigenem Verschlusse, in dem sogenannten Giftschranke, vorge- derar
schrieben hat, während man sich mit einer einfachen Trennung von den ganz nicht
unschädlichen Mitteln für die übrigen starkwirkenden, in der Hauptsache Drastica Tax:
und Narcotica, begnügt hat. Hierdurch wird der Begriff Separanda beschränkt nat
auf diejenigen Mittel, welche in der Stärke ihrer Wirkung in. der Mitte stehen ind
zwischen den als direcete Gifte bezeichneten und den als harmlos geltenden nn
Arzneimitteln. Die Pharmakopöen pflegen die Gifte, wie die Separanda in be- w
sonderen Verzeichnissen zusammenzustellen, so die deutsche Pharmakopöe in ih
der „Uebersicht B“ 16 eigentliche Gifte, welche „unter Verschluss und sehr in
vorsichtig aufzubewahren sind“, und in der „Uebersicht C‘“ 95 Arzneimittel, Den
„welche von den übrigen getrennt und vorsichtig aufzubewahren sind“. Letztere RR
stellen also in Deutschland die offieiellen Separanda dar. Da Reichsgesetz vor 11
Landesgesetz geht, so. ist somit in ganz Deutschland für die Gifte_eine Aufbe-
*) Neuerdings werden sie in England wieder empfohlen, da bei ihrem Gebrauch unan- |
genehme Nebenwirkungen ausbleiben sollen.