SEPARANDA, — SEPIA. 239
wahrung unter Verschluss, für die Separanda im engeren Sinne wenigstens eine
getrennte Aufstellung Vorschrift. Dagegen bleibt es nach Lage der Gesetzgebung
den Kinzelstaaten überlassen, wie dieselben die „sehr vorsichtige‘“ und „vor-
sichtige“ Aufbewahrung dieser beiden Classen von Arzneimitteln noch weiter aus-
gestalten wollen. In der Regel wird zu diesem Behufe noch eine besondere, auf-
fallende Farbe der Aufschrift der betreffenden Aufbewahrungsgefässe verlangt,
| rothe Schrift auf weissem Grunde für die eigentlichen Separanda, weisse Schrift
auf schwarzem Grunde für die Gifte. Als Trennung lässt man gewöhnlich die
Aufstellung der Gefässe in besonderen Fachabtheilungen gelten, allein auch das
Verlangen ganz getrennter Fachgestelle, besonders gefärbter und geformter Gläser
wäre verwaltungsrechtlich zulässig. Als durchaus zweckmässig darf das Vor-
gehen einer ausserdeutschen Landespharmakopöe bezeichnet werden, welche das
Anbringen der Höchstgaben auf den betreffenden Standgefässen verlangt. Solche
Höchstgaben, Maximaldosen, sind für die Gifte ausnahmslos, für. die eigentlichen
Separanda grösstentheils vorhanden, doch kommt auch der Fall vor, dass für ein
Mittel eine Maximaldosis angegeben wird, ohne dass man seine Einreihung unter
die Separanda für erforderlich gehalten hätte, Strenge genommen hätte der Apo-
theker mit genauer Beobachtung der Aufbewahrungsvorschriften bezüglich der als
8 Venena und Separanda namhaft gemachten Arzneimittel seiner Pflicht vollauf
10 0.0gene genügt, allein er wird doch nicht entbunden werden können von der Verpflichtung,
t (Layz) für ähnlich wirkende, in seinem Geschäfte befindliche, aber in der Pharmakopöe
C Martins nicht enthaltene Mittel eine entsprechende Aufbewahrung bei den Separanden oder
A EM = Giften eintreten zu lassen, wenn auch über diesen Punkt die Pharmakopöen
Te meistens schweigen, Yulpius.
Sepia ist der Name einer Weichthiergattung aus der Classe der Cephalopoden
(Kopffüssler oder Tintenfische), von welcher 30 verschiedene Arten in wärmeren
Meeren in der Nähe der Küste leben. Dieselben sind eigenthümlich gestaltete
Weichthiere. Der deutlich gesonderte, grosse Kopf trägt am Vorderende die
110.76 und Mundöffnung, die von 4 Paaren kreisförmig geordneter, fleischiger, je 4 Reihen
Saugnäpfe tragender Arme und einem Paar längerer, nur an der Spitze mit Saug-
EEE näpfen versehener, zurückziehbarer Fangarme umgeben ist, und an jeder Seite
4, 098, 304) ein auffallend grosses Auge. Der ovale Rumpf trägt beiderseits die ganze Seite
iruck für die einnehmende , schmale, hinten getrennte Hautanhänge (Flossen), welche zum
x Ayotheken Schwimmen dienen, und enthält in einer an der Unterfläche durch die äussere
yon: verderb- Umhüllung (Mantel) gebildeten Höhle (Mantelhöhle) Kiemen, After, Harn- und
g finden, in Geschlechtsöffnungen. In der Körperhöhle liegt am hinteren, unteren Ende des
der Beeriff Eingeweidesackes eine grosse, sackförmige Drüse (Tintenbeutel), welche ein
man für die braunschwarzes , wie dunkle Tinte aussehendes Secret absondert, das durch den
htiye Aufbe- stielförmigen Ausführungsgang neben dem After entleert, das umgebende Wasser
nke, vorge- derartig schwarz färbt, dass der Tintenfisch von den ihn verfolgenden Thieren
ın den zum nicht gesehen wird. Der fragliche Farbstoff, von welchem 1 Th. noch 1000 Th.
che Drastiea Wasser undurchsichtig macht, kam früher in den getrockneten Tintenbeuteln ein-
beschränkt geschlossen oder in bröckligem Zustande unter dem Namen Sepla als Wasserfarbe
litt stehen und als homöopathisches Heilmittel in den Handel, erscheint aber Jetzt in Form
® geltenden von Täfelchen, die man in Italien und vorzugsweise in Rom aus der ‚mit Aetzkali
n da 30 10 aufgelösten und mit Säure wieder gefällten getrockneten Sepia bereitet. Wahr-
On . scheinlich wird die Sepia auch von auderen zur Nahrung auf den Markt ger
a T «it brachten Cephalopoden, insbesondere der Calamora der Italiener, Loligo vulgarıs,
Ss Bf bereitet. Nach einer alten Analyse von PrRouTT enthält die Sepia in 100 Th.
nn ler 78 Procent schwarzes Pigment, 10.4 .kohlensauren Kalk, 7 kohlensaure Magnesia,
BE nt 2.15 Natriumehlorid und Natriumsulfat und 0.84 Schleim.
ee ho Charakteristisch für die Gattung Sepia ist dagegen die an der Rückseite
ne AUfDO innerhalb des Mantels belegene Kalkschale, eine Art länglicher Knochenplatte, die
5 früher unter der Benennung Os Sepiae, s. Tegqmen Sepiae (Sepiaknochen,
weisses Fischbein. auch Meerschaum genannt. Coquille de seches, Biseuit de mer