244 SERUM. — SERUMCASEIN.
Serum, Blutwasser, s. Blut, Bd. II, pag. 327. %
Serum lactis, s. Molke, Bd. VII, pag. 108. e
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Serumalbumin, SerumeiweisS, von DEnıs Serin genannt, ist ein zu der
Gruppe der Albumine zählender Eiweissstoff (s. Bd. I, pag. 199), welcher reichlich )
im Blutserum, in der Lymphe, im Chylus in den krankhaften Transsudaten
vorkommt und bei Nierenkrankheiten von allen Albuminkörpern am reichlichsten
in den Harn übertritt. In der Milch findet sich das Serumeiweiss nur kurze Zeit
nach eingetretener Geburt reichlich, später nur in geringer Menge,
Man erhält reines Serumalbumin, wenn man in Blutserum oder in seröse
Transsudate gepulvertes Magnesiumsulfat bis zur vollständigen Sättigung bei 30°
einträgt, den entstandenen Niederschlag mit einer bei dieser Temperatur gesättigten
Lösung von Magnesiumsulfat auswäscht ‚und der filtrirten Lösung Natriumsulfat
bis zur Sättigung bei 40° zufügt. Der entstandene Niederschlag wird ausgepresst, m
mehrmals in Wasser gelöst und mit Natriumsulfat bei 40° ausgefällt. Schliesslich nn
werden die Salze durch Diffusion mit grossen Mengen Wasser entfernt, man fällt I
mit absolutem Alkohol, wäscht den Niederschlag mit weiteren Portionen desselben, ;
der Alkohol wird dann mit Aether ausgezogen und dieser durch Verreibung i
des Rückstandes in offenen Schalen entfernt. Sn
Das nach HAMMARSTEN und STARKE. auf diese Weise gewonnene, ziemlich Pa
aschenfreie Serumalbumin von verschiedener Provenienz hatte die Zusammen- m
setzung: C 52.25—53.05, H 6.65—6.85, N 15.88—16.04, S 1.8 —2.27, selbst R
2.35. Die speecifische Drehung des möglichst salzfrei dargestellten Serumalbumins en
erhielt STARKE «)D-—62.6 bis 64.59. Ein solches Serumeiweiss gerinnt in 1pro- FO
centiger Lösung bei 50% Durch Zusatz von NaCl und anderen Salzen wird Mit]
die Gerinnungstemperatur erhöht, demgemäss gerinnt das Serumeiweiss im Harn pa
erst bei 60—65°%. Das Serumalbumin ist in Wasser löslich, wird in wässeriger, na
etwas salzhaltiger Lösung durch Schütteln mit Aether nicht coagulirt, in ziemlich IE
salzfreier Lösung wird es durch starken Alkohol ohne Veränderung gefällt, während ze
es bei Anwesenheit von Salz in den coagulirten Zustand übergeführt wird. Das NE
Serumeiweiss wird durch Kohlensäure, Essigsäure und Orthophosphorsäure aus äng
seiner wässerigen Lösung nicht gefällt, auch wird es bei kurz dauernder Ein- W
wirkung dieser Säuren in sehr verdünnter Lösung nicht in Aeidalbumin über- Zwut
geführt. Hingegen werden Lösungen von Serumalbumin schon durch verdünnte Jars
Mineralsäuren in der Weise verändert, dass beim vorsichtigen Neutralisiren mit
Soda oder Caleiumearbonat ein Niederschlag entsteht, der um so reichlicher auf-
tritt, je stärker die Säure und je länger dauernd ihre Einwirkung war (s. A eid-
albumine, Bd. I, pag. 65). Concentrirte Mineralsäuren bewirken rasch Coagu-
lation, am Kkräftigsten wirken in dieser Richtung die Salpetersäure und die |
Metaphosphorsäure, welche_ beide_ als, Reagens, zum _Nachweise_ yon Kiweiss_ _im
Harn dienen.
Von den Alkalien wirken verdünntes Aetzammoniak nur wenig verändernd,
Kali- und Natronlauge aber in der Weise ein, dass unter Steigerung der Cireum-
polarisation das Serumeiweiss in Albuminat umgewandelt wird. Wird eine concentrirte
Lösung von Serumalbumin tropfenweise unter Umrühren mit concentrirter Kali-
Jauge versetzt, so erstarrt sie zu einer durchsichtigen Gallerte von Kalialbuminat.
zz 3uch Albuminate, Bd. I, paz. 194. Loebisch. der
Serumcasein, ein von KÜHNE und EICHWALD benannter Eiweisskörper, -
der aus zehnfach mit Wasser verdünntem Blutserum durch Essigsäure fällbar ist, N
nicht aber durch Kohlensäure, welche unter gleichen Bedingungen das Para-
globulin ausfällt. Wird aus zehnfach verdünntem Blutserum durch HEinleiten von
Kohlensäure das Paraglobulin ausgefällt, auf dem Filter gesammelt und das
Filtrat mit soviel Essigsäure versetzt, dass alles Serumeiweiss beim Kochen ab-
geschieden wird, dann_ setzt das neuerliche Filtrat beim Stehen in der Kälte einen
N
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