SHODDY. — SHOREA. 249
Je nach der Güte des Rohmateriales besitzt Shoddy verschiedenes Aussehen
und verschiedenen Werth. So gilt die Bezeichnung Shoddy (Thibet) für eine
Kunstwolle, die nur aus ungewalkten Wollstoffen; Alpacca oder Extract
für solche, die aus Halbwoll-Lumpen (mit vegetabilischer Faser) erzeugt
wird; Mungo. stammt von T'uchlumpen (Alttuch-, Neutuch-Mungo).
Bei der Verarbeitung der Shoddy wird gewöhnlich etwas Naturwolle beigemischt,
Aber auch das Umgekehrte ist sehr häufig der Fall, indem mit Shoddy eine
weitgehende, den Werth und die Dauer der Wollwaaren empfindlich schädigende
Verfälschung der Wollstoffe vorgenommen wird, deren Erkennung eine der
1 schwierigsten Aufgaben der Mikroskopie ist.
Die Untersuchungen CRAMER’S (1881) und insbesondere v. HÖHNEL’S setzen
uns in Stand, Shoddy in Wollwaaren nachzuweisen. Hier soll nur in Kürze das
Wichtigste über die Erkennung der Shoddy mitgetheilt werden; Ausführliches ist
u in v. HÖHNEL’S Mikroskopie der technisch verwendeten Faserstoffe nachzusehen.
Den, ein Bei der Untersuchung der Shoddy hat man Folgendes zu beachten:
Yuan! 1. Das Vorkommen fremder Fa sern thierischer oder vegetabilischer Abkunft.
er. nn Nur theure Gewebe bestehen aus gleichförmiger Wolle, andere nicht; aber auch in
wer. Jam feinen Wollen finden sich Stichel- oder Grannenhaare (sogenannte Hundshaare), aller-
dings in sehr geringer Anzahl; daher das Vorkommen verschiedener Haare (in
nicht auffällig grosser Anzahl) nicht auf Shoddy schliessen lässt. Auch Pflanzen-
jene fasern können vorkommen, ohne von einer Spinnfaser herzurühren; denn die süd-
amerikanischen Klettenwollen enthalten oft massenhaft die Früchte von
— 42 im Medicago-Arten („Kletten“), deren anatomische Bestandtheile auch in der ge-
‚ Na, 80, reinigten Wolle zu finden sind. Das Fehlen pflanzlicher Spinnfasern ist kein Be-
de Mengen weis für das Fehlen von Shoddy in einem Gewebe, weil man bei der Erzeugung
der Kunstwolle die Fasern carbonisirt (mit H, SO, behandelt und trocknet),
wobei Pflanzenfasern, wie Baumwolle, Flachs ete., entfernt werden.
Dagegen ist die Anwesenheit von gefärbter Baumwolle oder Cosmos-
mer Baum faser ein positiver Beweis für das Vorhandensein der Shoddy.
2, Die Länge der Fasern ist nicht immer maassgebend; im Allgemeinen
TE ist Shoddy immer kürzer, als feine Naturschafwolle, mitunter aber auch länger
Me NE als gemeine Sorten der letzteren; ferner werden dem Tuch oftmals die Abfälle
SS der Tuchscheererei zugesetzt, um die Filzdecke dichter zu machen. Diese Ab-
arkes und fälle erkennt man an den beiden scharfen, glatten (weil durch die Scheere
RC hergestellten), oft etwas abgeplatteten Enden der Wollhaarstücke.
ie Schref 3. Die Dicke ist ein unzuverlässiges Merkmal.
ne 4, Das Fehlen der Epidermisschuppen an Wollhaaren ist auch
meigefld kein durchgreifendes Merkmal für Shoddy. Denn an vielen Landwollen (Grannen-
ulsba haare) sind die Epidermisschuppen abgerieben.
3 5. Die Beschaffenheit der Enden der Shoddyfasern ist, wie übrigens
er schon lange bekannt, eines der sichersten Kennzeichen. Da die Fasern durch Zer-
va reissung der Lumpen u. s. w., d. h. also, durch Zerreissung der Wollhaare
yewonnen werden, so müssen sie nur Rissenden besitzen; dabei erscheint die Faser-
schichte eines jeden Wollhaarstückes in ihre Fasern aufgelöst und jedes Ende
sieht daher pinselartig aus. Und endlich ist die
Becker 6. Vielfarbigkeit der Shoddyfasern ein untrügliches Merkmal. Die
Kay meisten Stoffe und daher auch die Lumpen bestehen aus verschieden gefärbten
Mare Wollen. Findet man in einem Garnfaden kurze, pinselartig endigende, verschieden
dass DO gefärbte (grüne. rothe, blaue) _Haarstücke so gehören diese der Kunstwolle an.
un T. FF; Hanausek,
ße # S Shorea, Gattung der Dipterocarpaceae. Bäume mit alternirenden, fieder-
aaO h nervigen Blättern und kleinen Nebenblättern. Die regelmässigen, zwitterigen,
md 1 5zähligen Blüthen in end- oder achselständigen Inflorescenzen. Kelch 5theilig,
men“ 5 Blumenblätter. 15 bis zahlreiche Staubgefässe. mit kurzen Antheren., Frucht-