Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SIEBRÖHREN. — SIEDEPUNKTBESTIMMUNG. 255 
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a und steht durch die Siebporen in Verbindung. Häufig enthalten die Siebröhren 
auch Stärkekörnchen. Zur Zeit der Vegetationsruhe lagert sich eine gallertige 
Eiweissmasse, der Callus, auf die Siebplatten und verschliesst dieselben. Im 
Frühjahre wird der Callus gelöst, die Wegsamkeit zwischen den Siebröhren- 
Üürch Rn. gliedern wieder hergestellt und die Leitung der plastischen Substanz 
| ermöglicht. Haben die Siebröhren diese Funetion nicht mehr zu erfüllen, so 
ls len obliteriren sie, indem ihre Wände zusammenfallen, und da sie in der Regel 
I 7 gruppenweise vorkommen, entsteht eine eigenthümliche, von Spalten (Lumina) 
N "eier durchsetzte Masse, das Hornprosenchym oder Keratenchym der älteren 
% „Tertitalen Autoren. 
 2Orption Die Siebröhren sind ein wesentlicher und charakteristischer Bestandtheil des 
En Flächen Phloöms der Gefässbündel (s. Rinde, Bd. VIII, pag. 584), welches deshalb auch 
Mr nn Siebtheil genannt wird, JT. Moeller 
Weniger 
X20 getrennte Siechthum, s. Marasmus, Bd. VI, pag. 549. 
Neheinen d: » 
deinen die, Sieden nennt man jenen Uebergang eines flüssigen Körpers in den gasförmigen 
Aggregatzustand , der nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Innern des 
Körpers stattfindet, so dass die entweichenden Dampfblasen eine wallende Be- 
wegung der Flüssigkeit bewirken. Das Sieden einer Flüssigkeit geschieht bei 
constanter Temperatur, dem Siedepunkt, der nur von der materiellen Be- 
schaffenheit der Flüssigkeit und dem auf ihrer Oberfläche lastenden Druck 
abhängt (s. Siedepunktbestimmung). Er steigt bei zunehmendem und sinkt 
bei abnehmendem Druck, da er jene Temperatur ist, bei welcher die aus der 
Flüssigkeit aufsteigenden Dämpfe eine Spannung besitzen, welche dem äusseren 
Druck gleichkommt. Dabei wird als Siedepunkt die Temperatur der Dämpfe 
bezeichnet , da sich diese fast gänzlich unabhängig von den Nebenumständen, 
unter welchen das Sieden stattfindet, zeigt, während die Temperatur der Flüssig- 
keit selbst von dem Gehalt an Luftbläschen, von der Beschaffenheit der Wände 
des Kochgefässes, von der Cohäsion der Flüssigkeit u. a. D. abhängt und 
immer etwas höher als jene des Dampfes liegt. Insbesondere kann man durch 
Entziehen aller in der Flüssigkeit und an den Gefässwänden haftenden Luft eine 
bedeutende Erhöhung des Siedepunktes, einen sogenannten Siedeverzug, er- 
zielen, wobei aber dann eine kleine Erschütterung ein stossweises, heftiges Sieden 
hervorruft. 
Näheres über den Uebergang einer Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand 
s. jm_ Artikel Verdampfen und _Verdunsten. Pitsch. 
Siedepunktbestimmung. Bei vielen Körpern ist die Bestimmung des Siede- 
punktes von grosser Wichtigkeit; bei manchen Handelsprodueten, z. B. Anilin, 
Petroleum , kann sogar allein durch die Bestimmung des Siedepunktes ein genü- 
vn Arten gender Maassstab für die Reinheit gefunden werden. Eine Flüssigkeit siedet dann, 
a.“ wenn der Dampfdruck dem auf derselben lastenden Luftdruck gleich wird. Der 
nikon rosen- Siedepunkt ist also nur insofern als eine unveränderliche physikalische Eigenschaft 
‚ce and Weite zu betrachten, als dabei ein bestimmter Luftdruck zu Grunde gelegt wird. Dieser 
hieden: man wird in der Regel zu 760 mm angenommen, Bei genauen Bestimmungen ist auch auf 
ud 08mm die Beschaffenheit der Gefässwände zu achten. In Gefässen mit sehr glatten 
und sie abe“ Wandungen wird der Siedepunkt leicht zu hoch gefunden (Siedeverzug), man 
n Paren“ hat in solche Gefässe deshalb eine Platinspirale, Glasstücke oder dergleichen zu 
A legen, wodurch gleichzeitig das Stossen verhindert wird, 
In der pharmaceutischen Praxis wird die Bestimmung des Siedepunktes häufig 
bei ätherischen Oelen vorgenommen, und da diese Körper Gemische verschieden 
; hoch siedender Produete sind, so gestaltet sich hier die Siedepunktbestimmung 
zuweilen zu einer fractionirten Destillation. Näheres hierüber Bd. II_L, pag. 448. 
Da je nach der Form und Grösse des Gefässes verschiedene Resultate erhalten 
3 werden können, so hat Professor ENGLER, ursprünglich zum Gebrauche für Erdöle,
	        
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