958 SIEGELLACK. — SIGMARSKRAUT,
Nachstehend als Beispiele Vorschriften zu einem feinen, mittleren und ordinären nn
Siegellack: a«) 700 Th. Schellack , 500 Th. Terpentin (venetianischer), 300 Th. Wr
Barytweiss, 300 Th. Zinnober, 10 Th. Siyrax und 15 Th. Terpentinöl. — 5
b) 500 Th. Schellack, 250 Th. Colophon, 250 Th. Terpentin, 500 Th. Baryt- An
weiss, 200 Th. Zinnober md 20 Th. Terpentinöl. — c) (Packlack): 400 Th. nn
Colophon, 200 Th. Harz, 100 Th. Terpentin, 200 Th. Schlämmkreide, 200 Th. on
Englischroth und 25 Th. Terpentinöl. G. Hofmann. rn
Siegelwurz ist RhAizoma Polygonati (Bd. VII, pag. 311). Die
Siegesbeckia, Gattung der Compositae, Gruppe Asteroideae. Drüsig/klebrige a
Kräuter mit gegenständigen Blättern und kleinen gelben Blüthenkörbehen. Hüll- nn
kelch zweireihig, aus 5 äusseren, abstehenden und zahlreichen inneren Blättchen. m
Siegesbeckia orientalis L., in Ostindien, China, Südamerika und auf Mauritius, Ä
ist einjährig, hat gestfelte, ungleich gesägte Blätter und beblätterte gabelspaltige Si
Blüthenzweige. Die balsamisch-bittere Pflanze heisst auf Mauritius Herbe de Flacq treten
und wird als schweisstreibendes Mittel angewendet. In China gilt sie als Diuretieum. X
In neuester Zeit wird die alkoholische Tinetur mit gleichen 'Theilen Glyeerin eelsiste
gegen chronische Hautkrankheiten empfohlen (HUTCHINSON, 1888). AUFFROY von &
stellte aus der Pflanze den kKkrystallinischen Bitterstoff Darutyn dar (Pharm. welche
Journ. and Trans. 1886). IE
Siena, in Toscana, besitzt eine Quelle (16.2%) mit H2S 0.153 in 1000 Th. ATZD
Sierra Salvia, Mountain Sage (deutsch: Berg-Salbei) sind die $
unrichtigen Namen einer in den Weststaaten Nordamerikas vorkommenden Artemisia- |
Art, welche als 4. frigida bezeichnet wird, aber wahrscheinlich nicht identisch Si
ist mit A. frigida Willd., einer bisher nur aus Sibirien bekannten Art mit von 1
nickenden, klebrigen Blüthenköpfchen. durch
Das Kraut ist silbergrau, weichflaumig, reich verästigt und in den letzten Ver- son 4
zweigungen auch dicht beblättert. Grundständige Blätter fehlen, die Stengelblätter verwit
sind geweihartig zertheilt, kurz gestielt, nach oben zu einfacher, lanzett- oder st nit
spatelförmig und sitzend. Die aufrechten, kurz gestielten Blüthenkörbechen sitzen Chlor
einzeln oder in wenigblüthigen Trauben in den Blattachseln, von dreispaltigen findet
gewimperten Hüllblättchen umgeben. ‘Sie ‘bestehen blos aus gelben Röhrenblüthen, von ]
welche in geringer Zahl auf dem flachen, fein- und langzottigen Blüthenboden Wasse
sitzen. Charakteristisch sind die grossen, kurzgestielten T-förmigen, stark ver- die Z
dickten Haare (MOELLER, Pharm. Centralh. 1883). in gif
Die Pflanze besitzt ein starkes Aroma und einen anhaltend bitteren Geschmack. änre
Chemisch ist sie nicht genügend untersucht. hasan
Sierra Salvia soll bei Wechselfieber das Chinin ersetzen können. Auch gegen ß
andere fieberhafte Krankheiten, sowie gegen Trunksucht soll sie mit Erfolg benutzt nz
worden sein. Man benützt ein Infus oder ein Fluidextract (4—-8g pro dosi).
Siggelkow’s Haarherstellungsmittel bestehen (nach KRAUSE) aus einer nn
mit Perubalsam parfümirten Pomade und zwei Balsamen, wovon der eine am
einen mit aromatischem Essig versetzten Rothwein, der andere ein zweiprocen- oder
tiges Carbolsäurewasser darstellt. a
Sigillum Salamonis hiess das einst offieinelle Rhizom von Polygonatum A.
Tournef. (s. Bd. VIII, pag. 311), wegen der rundlichen, eingedrückten Narben- Se
spuren der vorjährigen Blüthenstengel. went!
Siglian0 in Italien besitzt eine Quelle (15°) mit NaCl 1.111, NaHCO; 0.688
und CaH,(CO;)» 2.80 in 1000 Th.
Sigmarskraut ist Herba Alceae von Althaea rosea Cav. (Bd. I, pag. 268). "
— Sigmarswurzel oder Siegwurzel ist Bulbus victorialis (Bd. I, pag. 251). '