SER. 261
Se 1. Silbergewinnung auf trockenem Wege.
N DE Beruht auf der grossen Verwandtschaft des Silbers zum Blei und auf der
/ Möglichkeit, beide Metalle von einander leicht durch Oxydation zu trennen. Wird
das mit Schwefel, Schwefelsäure, Sauerstoff oder Antimon verbundene Silber mit
Blei, Bleioxyd oder Bleisulfat zusammengeschmolzen, so erhält man ein silber-
haltiges Blei. Ist dessen Gehalt an Silber ein beträchtlicher, so kann es direct der
Treibarbeit, d. h. einem oxydirenden Schmelzen auf dem Treibherde unterworfen
werden. Dabei verbrennt das Blei zu Bleioxyd, welches entfernt oder von der
Sohle. des Herdes eingesogen wird, während das nicht oxydationsfähige Silber
ven zurückbleibt (Silberblick).
x. Nuanti- Indessen lohnt sich dieses Verfahren nur bei verhältnissmässig silberreichem
N TER Blei von 0.1 Procent Ag-Gehalt und darüber. Dagegen gelingt es, auch noch aus
w Qe 1545 silberarmem Blei das Silber auf gewinnbringende Weise, und zwar nach dem
Mn Mexiko, Verfahren von PATTINSON abzuscheiden.
le Silberfande PATTINSON’S Process. Schmilzt man silberhaltiges Blei in eisernen Kesseln
> Set yeichen und lässt es dann sehr langsam (im Bleibade) erkalten, so krystallisirt zunächst
Valfornien, ein sehr silberarmes Blei aus. Schöpft man die sich abscheidenden Krystalle mit
Delr an Ans. Siebkellen heraus, so ist der Silbergehalt des flüssig gebliebenen Bleies ein be-
lehen trächtlich höherer geworden. Indem man dieses Verfahren (Schmelzen, Krystal-
lisirenlassen und Ausschöpfen der Krystalle) mehrmals wiederholt, gelingt es, das
Blei in einen silberarmen (die Krystalle = Armblei) von etwa 0.001—0.002 Pro-
cent Ag und einen silberreichen (das flüssig gebliebene = Reichblei) Antheil
mit einem Ag-Gehalt bis zu 2.5 Procent zu scheiden. Das Reichblei wird alsdann
der Treibarbeit unterworfen. Das Pattinsoniren ist schon bei einem Gehalte von
0.01 Ag gewinnbringend. Eine Verbesserung dieses Verfahrens ist .
SS Das Zinkentsilberungsverfahren von PARKES, Dasselbe beruht
1, doch Kann darauf, dass das Silber zum Zink eine noch grössere Verwandtschaft hat als zum Blei,
mehr lohnend während das Zink mit dem Blei keine Legirung eingeht und sich vom Silber
durch Oxydation gleichfalls leicht trennen lässt: Man schmilzt das silberhaltige
1, Queeksilber Blei, setzt 1—2 Procent Zink hinzu, rührt um und lässt dann die geschmolzene
2, auch haar- Masse etwa 1—2 Stunden ruhig stehen. Nach dieser Zeit schöpft man den an
Museum zu der Oberfläche abgesetzten silberhaltigen Zinkschaum ab. Man gewinnt aus dem
1 Masse von Zinkschaum das Silber als Destillationsrückstand ; das entsilberte Blei indessen ist nun
se gefunden, zinkhaltig und daher zu manchen Zwecken nicht brauchbar. Das Abscheiden des
‚monsilber, Zinkes aus dem Blei geschah früher durch Schmelzen mit Chlorblei, wobei sich
Ag, Te, von Chlorzink bildete, sodann durch Schmelzen mit Bleisulfat und Kochsalz oder mit
, Schwarz Chlorkalium allein. Gegenwärtig leitet man in das zinkhaltige Blei Wasserdampf
‘. und zwar ein, wobei sich das Zink (Zn + H, 0 =ZnO0+H,) als Zinkoxyd auf dem ge-
367 Pro schmolzenen Blei ausscheidet. Die Grenze der Entsilberung_ des Bleies_ liegt bei
ob Cu, Fe, Zu, diesem Process bei 0.0002 Procent Ag.
1 11 Jod Silbergewinnung durch Amalgamation. Beruht darauf, dass aus
gayrit, Ag Br. den Erzen zunächst metallisches Silber ausgeschieden und dieses letztere durch
Vorhältnissen. Quecksilber aufgenommen wird, worauf man beide Metalle von einander durch
von 0.01 bis Destillation trennt. Dieser Process arbeitet rascher als die Methoden auf trockenem
„oo Unzar, Wege, auch bedarf er weniger Feuerungsmaterial, Dagegen ist_er_ an_die_Ver-
, MazasOrm wendung des theueren Quecksilbers gebunden.
jar as See- Europäische oder Fässeramalgamation. Seit 1784. angewendet,
- schon jetzt durch den Augustinprocess verdrängt. Die das Silber meist als Silbersulfid
hr Ag) vor; enthaltenden Erze werden mit Kochsalz gemischt und in Flammöfen geröstet. Es
KM bildet sich nun neben Natriumsulfat und den Sulfaten der begleitenden Metalle
m Chlorsilber. Das gemahlene Röstgut wird alsdann in eichenen Fässern mit
Med = Stabeisenstücken 2—3 Stunden rotiren gelassen. Alsdann fügt man Quecksilber
% K hinzu und setzt das Rotiren noch etwa 24 Stunden fort. 2 Ag Cl + Fe — FeCh -+
ürei GruDT 2 Ag. Das im Sinne vorstehender Gleichung gebildete Silber amalgamirt sich
iann_„Fem: mit _dem_ Quecksilber... _Nach_längerer Zeit der Ruhe lässt _man_das_Amalgyam in
YLBES „8