Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

262 SILBER. 
einen Zwillichbeutel‘ eintreten, wobei "durch den Zwillich silberarmes Quecksilber ; 
durchläuft, während ‚schliesslich festes Silberamalgam in dem Beutel zurückbleibt. 
Silber und. Quecksilber : trennt, man alsdann durch Destillation. & 
Amerikanische oder Haufen-Amalgamation. Die meist‘ durch helfe 
Wasserkraft zerkleinerten Erze. werden auf Mühlen mit Wasser zu einem feinen „Felt 
Schlamm  (lama) zermahlen; den‘ man in Gruben an der Sonne. fest werden md} 
lässt und dann nach dem. Amalgamationsplatz (patıv) bringt. Hier, — auf einem % 
grossen gepflasterten, ringsum mit Mauern umgebenen Hofe — wird er zu Haufen ur 
(tortas). von 20mm Höhe: und 16m Durchmesser aufgeschüttet, mit 2—5 Procent D. 
Kochsalz vermischt und diese Mischung mehrere Tage durchgeschaufelt oder durch 
Maulthiere durchtreten. Dann wird !/,,—3 Procent Magistral, d.h. eine Mischung von 5 
Kupfersulfat und Kochsalz, oder an dessen Stelle geröstetes und gepulvertes Kupfererz a 
zugegeben, worauf die Haufen nochmals in der angegebenen Weise durchgearbeitet a 
werden. Alsdann lässt man aus Säcken Quecksilber auf die Haufen aufsprengen I 
und die letzteren täglich‘ gut durcharbeiten. Nach ein bis mehreren Monaten ist Se 
die Amalgamation beendet. Man schlämmt das Amalgam in gemauerten Behältern zn 
mit Wasser und presst es’ alsdann wie bei dem vorigen Verfahren durch Stoff- << 
säcke. Der nicht ganz aufgeklärte Vorgang ist in seinen letzten Stadien der, U 
dass: das zunächst gebildete Chlorsilber durch das Quecksilber selbst (AgCl+ se3M 
Hg — Hg Cl1+ Ag) zu Silber reducirt wird. Die Vortheile ‘dieses in Mexiko OP 
noch gebräuchlichen Verfahrens bestehen darin; dass es mit Ausnahme der Tren- Al 
nung: des Silbers vom Quecksilber kein Brennmaterial erfordert. Die Nachtheile wi 
bestehen darin, dass es etwa achtmal so: viel Quecksilber beansprucht, als Silber Er0 
gewonnen wird, 0a 
2, Silbergewinnung durch Auflösung und Fällung. = 
AUGUSTIN’Ss Verfahren (Kochsalzlaugerei) wird‘ mit Vortheil namentlich bei vert 
silberhaltigen Kupfersteinen angewendet. Die letzteren werden gemahlen und zu- 2 
nächst für sich „vorgeröstet“, wobei zuvörderst die Sulfide des Eisens und Kupfers dur 
in Eisensulfat und Kupfersulfat, dann das Silbersulfid in Silbersulfat umgewandelt nun 
wird. Unter Zusatz von Kochsalz wird alsdann das Rösten (Gutrösten) weiter dur 
fortgesetzt, wodurch das entstandene Silbersulfat in Silberchlorid übergeführt mit 
wird, welches man durch systematische Auslaugung mit heissem Kochsalz in m 
Lösung bringt. Hierauf wird das Silber aus dieser Lösung durch metallisches An 
Kupfer ausgefällt. Das Verfahren bietet Schwierigkeiten bei Anwesenheit von 
Blei, Zink, Antimon und Arsen, N 
ZIERVOGEL’S Process oder Heisswasserlaugerei ist dem vorigen sehr ähnlich ; - 
indessen fällt bei der Röstung des Kupfersteines der Zuschlag von Kochsalz weg. al 
Es bilden sich nacheinander Eisen-, Kupfer- und Silbersulfat. Erstere beiden werden R 
bei der erhöhten Temperatur zersetzt, während das beständigere Silbersulfat als fm 
solches in dem Röstgut verbleibt. Man laugt es mit heissem Wasser aus und zn 
fällt das Silber aus dieser Lösung durch Kupfergranalien. Eı 
CLAUDET fällt aus den Silbersulfatlösungen durch Jodkali aus Vareclaugen ] 
Jodsilber und reduecirt dieses durch Zink und Salzsäure. Das Jodzink wird wieder WM 
zur Fällung benützt. / 
PATERA löst das gebildete Chlorsilber mit Natriumthiosulfat und fällt es dann ll 
durch Schwefelwasserstoff als Schwefelsilber, welches dann mit Blei zusammen- ! 
geschmolzen und der '"Treibarbeit unterworfen wird. a 
Schwefelsäurelaugerei wird namentlich zur Gewinnung des Silbers aus 
Legirungen oder todtgebrannten Kupfersteinen angewendet. Der Kupferstein wird 
direct, die Legirungen werden nach dem oxydirenden Glühen mit Schwefelsäure 
erhitzt. Der schwefelsauren Lösung entzieht man die geringen, in Lösung befind- 
lichen Silbermengen durch Ueberleiten über Kupfergranalien. Die Hauptmenge des 
Silbers aber ist in dem während des Auflösungsprocesses sich abscheidenden
	        
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