Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

270 SILBERRÜCKSTÄNDE. — SILBERSALZE. 
man die überstehende Flüssigkeit, welche eventuell gold- und platinhaltig sein we 
kann, ab, wäscht die Rückstände zunächst durch Decantiren mit warmem Wasser x 
aus, bringt sie alsdann auf ein Filter und trocknet sie mit demselben. Die u 
trockenen Rückstände trägt man alsdann vorsichtig und in kleinen Mengen in eine I 
schwach glühende Eisenschale ein, um die in ihnen vorhandenen organischen Reste, Sr 
z. B. Filter- und Papierreste zu verkohlen, bezw..zu veraschen, Bei Silberresten unbe- dar 
kannter Herkunft ist diese Operation besonders vorsichtig auszuführen, da mög- A 
licherweise noch explosive Verbindungen vorhanden sein können (s. unten). Den Sl 
ausgeglühten Rückstand mischt man alsdann mit dem 4—B5fachen Gewicht calei- COf 
nirter Soda, bringt die Mischung in einen hessischen Tiegel und setzt diesen in 6 
einen mit Holzkohlen geheizten Windofen ein. Wenn die Masse ruhig fliesst, so it. 
ist auch die Reduction des Silbers beendet. Man rührt den Fluss mit einem Pal 
eisernen Spatel gut durch, setzt, um etwa gebildetes Kohlenstoffsilber zu entcar- 140- 
bonisiren, etwas Salpetersäure hinzu, rührt wieder um und lässt, nachdem die 
Masse einige Zeit in gutem Fluss gewesen ist, erkalten. Nach dem Erkalten schlägt yel 
man den Tiegel entzwei und weicht die Schmelze mit Wasser auf. Bei gut ge- ya 
leiteter Operation findet sich das Silber als „Regulus“ am Grunde des Tiegels. an 
Wäre es nicht ganz compact ausgefallen, so schmilzt man es nochmals mit wasser- . 
freiem Borax um. Steht kein Windofen zur Verfügung, so kann man die Re- W 
duction namentlich in kleineren Orten auf dem. Feuer einer Schmiede g 
ausführen, wo sie ausgezeichnet gelingt. Enthält das Silber fremde Metalle, nn 
so löst man es in Salpetersäure, fällt es als _Chlorsilber aus und wiederholt die 5 
Operation. . 
Zieht man es vor, auf nassem Wege zu reduciren, so wäscht man die Halogen- X 
silberrückstände mit heissem Wasser gut aus, bringt sie alsdann in eine Schale, DS 
übergiesst sie mit sehr verdünnter Salzsäure und stellt Zinkbleche ein. (Wegen On 
etwaigen Arsengehaltes des Zinks ist die Operation im Freien auszuführen.) Sobald > 
das Chlorsilber völlig zu Silber reducirt ist, wird das letztere mit salzsäurehaltigem Mar 
Wasser ausgewaschen und später entweder in Salpetersäure gelöst oder mit Borax Fax 
eingeschmolzen, al 
Sollten dem Apotheker photographische Rückstände zur Verarbeitung gebracht 6 
werden, so möge er bedenken, dass dieselben in der Regel stark blausäure- ls 
haltig sind. Man setzt in diesem Falle am besten im Freien und auch da noch Bed 
vorsichtig allmälig so viel Salzsäure hinzu, dass alle Doppeleyanide und Cyanide für 
in Chlorsilber umgewandelt sind. Das letztere wird nach dem Absetzen durch IR 
Decantiren von der eventuell gold- und platinhaltigen Flüssigkeit getrocknet, aus- erst 
gewaschen und wie vorher verarbeitet. Vermuthet man fremde Metalle, so kann dire 
man das gewaschene Chlorsilber auch zunächst in Ammoniak auflösen und aus dem n 
Filtrat das Chlorsilber durch Salzsäure. wieder abscheiden und erst nach dieser Yin 
Reinigung, verarbeiten. B. Fischer. 
Silbersalpeter — Argentum nütricum. nn 
Silbersalze. Silberacetat, essigsaures Silberoxyd, Argentum aceti- en 
cum, Ag CH; CO,, entsteht in Form glänzender Schüppchen durch Fällen von n 
2 Th. Silbernitrat mit 1 Th. Kaliumacetat in nicht zu verdünnter Lösung. Löst sich ze 
in 100 Th. Wasser. Wird beim Kochen mit Wasser nicht zersetzt und krystal- Sn 
lisirt aus. siedendem Wasser in glänzenden Nadeln. Hinterlässt beim Glühen nn 
metallisches Silber. ba 
Silberammoniumchromat, Ag, O0, [NH;]CrO;, krystallisirt aus Lösungen von Si 
neutralem Silberchromat in heissem Ammoniak in gelben, durchsichtigen Krystallen. ; 
Durch Einwirkung von ätzenden Alkalien entsteht Knallsilber! 
Silberarseniat, arsensaures Silberoxyd, Ag; O, As. Fällt als rother 
Niederschlag aus Silbernitratlösung beim Versetzen mit einem normalen Arseniat, 
z. B. AsO, Nas. Der nämliche Niederschlag wird durch ?/,-gesättige (saure) 
Arseniate, ja auch durch Arsensäure erzeugt. aber die Fällung des Silbers ist
	        
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